YOUNG GODS, THE - Super Ready/Fragmenté
Mehr über Young Gods, The
- Genre:
- Industrial
- Label:
- PIAS / Rough Trade
- Release:
- 13.04.2007
- I'm The Drug
- Freeze
- C'est Quoi C'est Ça
- El Magnifico
- Stay With Us
- About Time
- Machine Arrière
- The Color Code
- Super Ready/Fragmenté
- Secret
- Everythere
- Un Point C'est Tout
Die YOUNG GODS bewegen sich seit über zwanzig Jahren in ihrer eigenen Welt, einer Welt, in der die Suche nach neuen Sounds auch schon mal von diversen Substanzen beschleunigt wurde. Bandchef Franz Treichler hat sich noch nie irgendwelche Grenzen auferlegt. Musikalisch erlaubt war und ist, was gefällt und was der Computer hergibt. Wobei die Schweizer in einer Zeit anfingen, als man Kassettenrekorder mit Samplern koppelte, und nicht mal eben auf ein Knöpfchen drücken konnte, und die Chose lief reibungslos und machte hübsch dängdäng, plöng und fiep. Um den hohen Stellenwert der Industrialpioniere zu belegen, könnte man beispielsweise MINISTRYs Al Jourgensen nach den Bands fragen, die er respektiert; der Name THE YOUNG GODS wird fallen.
Auf dem aktuellen Album "Super Ready/Fragmenté" rücken die Herren ihre Vorliebe für (gesampelte) Gitarren wieder stark in den Vordergrund, was die Rock-Anhänger sicherlich positiv aufnehmen werden (AC/DC-Fans sollten allerdings auch im Jahr 2007 nicht mal im Traum daran denken, die Band anzuckecken). Zudem kommt das Material diesmal insgesamt eher "super ready" als "fragmenté", will heißen äußerst kompakt und bodenständig daher – dass die Eidgenossen die Extreme ausloten und den Hörer fordern können, müssen sie nicht mehr unter Beweis stellen. Und so legt sich Franz Treichlers nach wie vor sehr angenehme, beruhigende und warme Stimme über psychedelisch wabernde Songs ('Stay With Us'), Dancefloor-Rocker ('I'm The Drug', 'Freeze', 'Everythere') und coole Tieffrequenz-Groover ('Secret', 'C'est Quoi C'est Ça', 'About Time'). Alles auf den Punkt komponiert, gleichsam zum Zuhören und Entspannen sowie Abtanzen einladend. Folgerichtig spielt sich die immer noch auszumachende Experimentierfreude auch nicht auf der Songwriting-, sondern auf der Soundebene ab (das abschließende, etwas freakigere 'Un Point C'est Tout' sei mal ausgeklammert). Über dem Rock-'n'-Roll-Fundament werden jede Menge Klangeffekte aus der Dose ausgeschüttet, die es letztlich allerdings nur zur Hälfte bedecken – Soundtüftelei bei maximaler Songdienlichkeit scheint im Vorfeld der Platte die Vorgabe gewesen zu sein.
Dass langjährige YOUNG GODS-Supporter mit "Super Ready/Fragmenté" keinerlei Probleme haben werden, war eigentlich von vorneherein klar und steht letzten Endes auch außerhalb der Diskussion. Und ebenfalls völlig unstrittig ist der Punkt, dass all jene, die die Jungs noch nie abkonnten, hier definitiv nichts finden werden, was ihre Haltung zum Einsturz bringen kann. Konstanz in allen Bereichen, und das seit mehr als zwei Dekaden. Respekt!
Anspieltipps: I'm The Drug, Everythere, About Time, C'est Quoi C'est Ça
- Redakteur:
- Oliver Schneider