WINTERKAT - The Struggle
Mehr über Winterkat
- Genre:
- Progressive Hard Rock / Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- 20th Century Music
- Sacred Heart
- Someone's Calling
- Ghost Of Legal Crime
- Cold The Blade
- Last Time
- The Struggle
- Minuet III
- Light Of Day
- Life Of Changes
- Little Wing
Eine Juwel des texanischen Metal!
Zum Thema WINTERKAT muss ich ein bisschen ausholen. Ron Jarzombek, seines Zeichens Gitarrist bei WATCHTOWER schickte mir irgendwann in den 80ern ein Demo seines Sideprojektes HAPPY KITTES, auf welchem vorwiegend instrumentale Nummern standen. Aber es gab auch zwei Gesangstitel: 'Hammer At The Ready' und 'In Mind'. Während der erste Titel von Jason McMaster gesungen wurde, war auf dem anderen Stück der mir nicht bekannte Michael Grothues zu bestaunen. Ich konnte zwar rausfinden, dass der gute Mann bei einer Band namens WINTERKAT am Mikro aktiv war, weitere Musik dieser Truppe konnte ich aber nicht ausfindig machen. Von den damals bereits erhältlichen EPs "Winterkat (1983) und "The Struggle" (1984) wusste ich schlicht und ergreifend nichts, handelte es sich doch um Eigenveröffentlichungen. Da ich nie eine Suchliste schriftlich fixiert habe, ist die Band aus meinem Radar verschwunden, obwohl ich 'In Mind' immer mal wieder gern auf Tape Compilations verbraten habe.
Nun hat sich das wunderbare Label 20th Century Music erbarmt und hat "The Struggle" nicht nur erstmalig auf CD veröffentlicht, Nein, es gibt sogar fünf Bonus-Titel. Aber ich will nicht mit dem Euphorie-Hammer durch die Tür stürzen und kläre Euch erstmal über den Stil dieser texanischen Band auf. Wie der Herkunfts-Staat schon erhoffen lässt, haben wir es mir progressiven Klängen zu tun. Im Falle von WINTERKAT - bei denen einige ehemalige Musiker der wunderbaren HEYOKA zu finden sind - aber eher mit progressivem, melodischem Heavy Rock, der in den 70ern verwurzelt ist. Erwartet also keine hektischen Taktzwirbeleien, sondern Tasten- und Saitenduelle, sowie herrliche Melodien, in denen man versinken kann. Auffällig st hierbei der Umstand, dass die fünf bekannten Titel der ursprünglichen EP etwas verspielter klingen als die fünf Bonus-Songs, in denen die Tastatur mehr Teppiche auslegt und die ganze Chose ein bisschen mehr in Richtung hartem AOR schiebt.
So ist 'Someone's Calling' eine wunderbar treibende Hymne und der flotte Opener 'Sacred Heart' bleibt mit seinem grandiosen Chorus sofort im Ohr haften. Obendrein verfügt diese Nummer auch noch über einen wunderbar treibende Riffs, die von einem voluminösen Keyboardteppich unterlegt werden. 'Ghost Of Legal Crime' ist dann ein kraftvoller Stampfer, in welchem Michael sein ganzes Können unter Beweis stellen kann. Aber auch Gitarrist John Grell, der später unter anderem bei Rhett Forester zu hören war, zaubert hier ein paar feine Melodien aus seinem Instrument. 'Cold The Blade' ist dann ein bisschen mystisch und düster, während der letzte neue Song – 'Last Time' – wieder so ein wundervoller Melodic-Kracher ist.
Die fünf Titel, die bereits auf der ursprünglichen EP standen, stehen den genannten Titeln in Nichts nach, sind aber vielleicht ein bisschen softer. Bei 'Little Wing' handelt es sich natürlich um eine Jimi-Hendrix-Cover-Version und 'Minuett III' ist eine instrumentale Klassik-Adaption. Die verbleibenden drei Songs sind Vorzeige-Nummern des anspruchsvollen Heavy Rocks der 80er. Mehrstimmige Gesangspassagen, mehr Keyboards als auf den ersten Nummern und auch mehr Sologitarre. Trotzdem immer mächtig eingängig und niemals abnutzend. Toll.
Wie alle Releases von 20th Century Music verfügt auch diese Veröffentlichung über ein fettes Booklet und eine liebevolle Gestaltung. Jon Grell selbst hat die Aufnahmen aufpoliert, sodass auch klanglich alles passt (soweit man 80er Klang mag). Ich bin hellauf begeistert.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Holger Andrae