WHITE WIDDOW - Serenade (Re-Release)
Mehr über White Widdow
- Genre:
- AOR / Melodic Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Pride & Joy Music Classixx
- Release:
- 27.06.2025
- Cry Wolf
- Strangers In The Night
- Do You Remember
- Reckless Nights
- How Far I Run
- Serenade
- Show Your Cards
- Mistake
- Patiently
- Love Won't Wait
- Reckless Night (Acoustic Bonus Track)
Re-Release eines starken AOR-Albums, das zu Unrecht eher unbeachtet blieb.
Die Australier WHITE WIDDOW gehören zu den aktiveren und wichtigeren AOR-Bands der Neuzeit. Pride & Joy Music hat uns ein paar alte Alben als Wiederveröffentlichungen zurückgebracht, unter anderem das zweite Album "Serenade", das ursprünglich 2011 erschienen war.
Mein bisheriger Berührungspunkt war "Victory", das fünfte Album der Band, das ich gut, aber nicht überragend fand. Jetzt also der Zweitling, und ich muss sagen: Das ist schon ziemlicher State-Of-The-Art-AOR. Hier erinnert mich, was die Melodieführung angeht, vieles an SURVIVOR Mitte der Achtziger. Die ganz großen Stadionhymnen hört man hier zwar nicht, aber vielleicht ist das auch gar nicht mehr möglich, solche Titel zu produzieren, da das Setting nicht mehr gegeben ist.
Wenn man nicht THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA oder NESTOR ist, wird man mit diesem Genre als neuerer Player keine großen Bühnen entern können. Die Keyboards sind sehr dominant, was mich als Achtziger-Liebhaber aber nicht stört. Die Scheibe ist trotzdem rockig. Es handelt sich um das letzte Album mit George Kristy am Schlagzeug, der danach verstorben ist. Sänger Jules Millis ist vielleicht das größte Pfund, das die Band einbringen kann. Was für eine Stimme! Er hätte auch jeder großen Achtziger-Truppe gut zu Gesicht gestanden. Auch die mehrstimmigen Harmonien atmen das Flair dieser Dekade. Warum Enzo Almanzi als Gitarrenvirtuose beworben wird erschließt sich mir beim Anhören allerdings nicht. Ich finde sein Gitarrenspiel sehr songdienlich, und das ist überhaupt nicht negativ gemeint.
Wenn man sich damit abfindet, dass der AOR der Achtziger, gerade in seiner Hitdichte, quasi nicht reproduzierbar ist, dann muss man sich eingestehen, dass "Serenade" ein starkes Genrealbum ist, das Fans kennen sollten. Klar Hörempfehlung!
Anspieltipps: Cry Wolf, Reckless Nights
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer