WHITE REAPER - Only Slightly Empty
Mehr über White Reaper
- Genre:
- Indie Rock / Pop Punk
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Blue Grape Music
- Release:
- 26.09.2025
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- Touch
Locker-flockiges Pop-Punk-Potpourri!
Als eine der meistversprechenden Rockbands unserer Zeit angekündigt, bleiben die Jungs von WHITE REAPER den erforderlichen Beweis momentan noch schuldig. Das recht junge Trio hat auf seinem neuen Album zwar einige zuckersüße Melodien gesammelt und sollte Fans von BLINK 182 und WHEATUS mit den zehn neuen Kompositionen eine Freude machen, doch wenn es um das kreative Potenzial einer Scheibe wie "Only Slightly Empty" geht, verlässt sich die Truppe einfach viel zu sehr auf ihre poppig angehauchten Melodien - und die mögen auf der einen Seite ziemlich einprägsam sein, sind aber weit davon entfernt, das Rad in irgendeiner Form neu zu erfinden.
Insofern muss man bei der Bewertung der neuen Scheibe zweierlei betrachten: Die Band hat Bock, ist mit Leidenschaft bei der Sache und entwickelt im Verlauf des neuen Werks einen sehr angenehmen, lässigen Drive, der einem schnell auch ein Lächeln ins Gesicht zaubert, einfach weil WHITE REAPER für Gute-Laune-Sounds einsteht. Dass dabei auch einige mögliche Hitsingles am Start sind, ist ein schöner Nebeneffekt, der allerdings auch nicht zufällig entsteht, denn unterm Strich hat "Only Slightly Empty" auch etwas Berechnendes und ist sehr stark darauf ausgerichtet, mit flockigen Singalongs zum Hit-Wonder zu werden.
Dies ist dann auch die Kehrseite der Medaille, denn so entspannt und relaxt die Band ihren Indie Rock auch zelebrieren mag, so gering ist auch die Individualität im Songwriting. Alle zehn Songs bieten ein leicht verdauliches Pop-Punk-Potpourri, das auch bei den üblichen Radiostationen beste Chancen haben dürfte, genügend Airplay zu bekommen, ohne zwischen den gewohnten Beiträgen stilistisch aufzufallen. Das nennt man dann vielleicht auch Mainstream, und im Grunde genommen ist es das auch: WHITE REAPER schreibt Songs für die Masse, macht dabei keinen schlechten Job, ist aber weder in den harmonischen Midtempo-Schunkeleien, noch in den dezent flotteren Stücken sonderlich eigenständig unterwegs.
Dass "Only Slightly Empty" mit Mühe und Not die halbe Stunde vollmacht, macht die Sache nicht zwingend besser. Doof nur, dass die Band so viele Ohrwürmer sammelt, denn sonst wäre man mit der neuen Scheibe schnell fertig. So jedoch bleibt zumindest mittelfristig ein gewisses Genusserlebnis erhalten, das gerade nach einem anstrengenden Arbeitstag angenehm entschleunigt!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes