WHISTLING TO THE BIRD - Road To Lisdoonvarna
Mehr über Whistling To The Bird
- Genre:
- Folk Music
- Meiches Walzer
- I Hope That I Don't Fall In Love With You
- Only A Woman's Heart
- Indiana
- The Road To Lisdoonvarna / Kesh Jig
- Spoon River
- Man On The Boardwalk
- Fields Of Gold
- Hard To Say Goodbye
- Es Führt Über Den Main
- Devils Dream
- Psalm
- LOnesome Boatman
- Only Our Rivers
- Willst Du
Ein gemischtes Doppel, namentlich Susanne Schlössinger (Gesang, Flöte, Harfe, Schüttelei), Madleine Madeheim (Geige), Jochen Krenig (Bass, Gitarre, Gesang) und Daniel Schlössinger (Gitarre, Mandolien, Bouzouki, Gesang, Bodhran), die zusammen als WHISTLING TO THE BIRD auftreten, präsentiert uns auf seiner zweiten CD ein sehr buntes Sammelsurium aus Coverversionen und alten Volksliedern in folkloristischem, genauer gesagt, irischem Gewand. Zugegeben, mir ist ein Großteil der Originale unbekannt, weshalb es mir nicht zusteht hier Vergleiche zu ziehen, aber eines fällt bei den insgesamt fünfzehn Songs durch die Bank auf: Die Instrumentierung ist der jeweiligen Stimmung perfekt angepasst und auch der abwechselnde Gesang weiß ohne Einschränkung zu gefallen.
WHISTLING TO THE BIRD eröffnen diesen Silberling aber mit einem traditionellen Walzer mit dem Titel 'Meiches Walzer', der zwar nicht wirklich irischen Ursprungs ist, aber dennoch einen gelungen Einstieg ins Geschehen darstellt. 'I Hope I Don't Fall In Love With You' stammt im Original vom Tom Waits, wurde jedoch auch bereits von der nordirischen Sängerin Juliet Turner zusammen mit Brian Kennedy intoniert und eben jene Version hat das Quartett auch zu ihrer Version verleitet. 'Only A Woman's Heart' ist dann zwar schlicht und ergreifend schön ausgefallen, vor allem aber wenn die Melancholie Einzug hält wie in 'Indiana', können WHISTLING TO THE BIRD auch bisherige Ignoranten jener Klänge wie mich beeindrucken. Es folgt der Titeltrack, ein sehr stark ins Gebein gehendes Instrumental, zudem mir erstmals auch ein kompatibler Vergleich einfällt und zwar SUBWAY TO SALLY zu deren Anfangszeit. Mitwippen, Mitschunkeln und Bierdurst inklusive.
In 'Spoon River' klingt die Band dann sehr nachdenklich, ehe uns die PAPERMOON-Nummer 'Man On The Boardwalk' vom Leben eines Obdachlosen erzählt. Stings 'Fields Of Gold' haben sich die vier Musiker/-innen ebenso erfolgreich vorgenommen, wie den zuvor genannten Track. Das von der Formation entstandene Bild ändert sich abermals, da es in 'Hard To Say Goodbye' fast schon Country-mäßig zur Sache geht und der Doppel-Zweier hier ebenfalls zu gefallen weiß. In 'Es Führt über den Main' kommen dann die Wurzeln der Band zum Vorschein, keine Ahnung woran sich eine österreichische Formation hierfür versucht hätte, spätestens mit 'Devils Dream' ist dann der Konsens zu Irland aber wieder hergestellt.
Der aus dem eigenen Kompositionsschatz der Truppe stammende 'Psalm' rundet das Bild ab und kommt abermals mit einem Hauch Melancholie aus den Boxen, bevor uns der 'Lonesmoe Boatman' vorgestellt wird, das in 'Only Our Rivers' überleitet, das den irische Freiheitskampf zum Thema hat. Als Abschluss interpretieren WHISTLING TO THE BIRD SCHANDMAUL, genauer gesagt deren 'Willst Du' und geben auch dabei keine schlechte Figur ab.
Auch wenn diese Art von Musik nun nicht unbedingt meine Welt ist und ich es bislang noch nicht einmal versucht hatte, mich mit folkloristischen Klängen abseits des Metals zu beschäftigen, geschweige denn mir gar derlei Veröffentlichungen am Stück anzuhören, muss ich zugeben, dass WHISTLING TO THE BIRD eine sehr interessante Veröffentlichung anzubieten haben. Denn entgegen der landläufigen Meinung Volksmusik wäre nur etwas für die "Musikantenstadl"-Klientel, muss diesem Quartett dafür ohne Frage zugebilligt werden, Musik auf höchstem Niveau abgeliefert zu haben, mit der es der Formation gelingen müsste auch zielgruppenübergreifend reüssieren zu können.
Anspieltipps: Indiana, The Road To Lisdoonvarna / Kesh Jig, Psalm, Only Our Rivers
- Redakteur:
- Walter Scheurer