WHERE INNOCENCE DIED - Shades Of Memories
Mehr über Where Innocence Died
- Genre:
- Doom Metal / Gothic Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Godz Ov War
- Release:
- 31.10.2025
- Anniversary
- Funeral
- Innocence
- Dream
Traurige Noten in polierter Produktion.
Doom & Gloom everywhere. Die Herren von WHERE INNOCENCE DIED fallen ein wenig aus dem klassischen Labelprogramm von Godz Ov War heraus, haben sie sich doch keiner allzu extremen Variante des Metals verschrieben, sondern bevorzugen den traurigen, düsteren Sound, den Acts wie MY DYING BRIDE vor drei Jahrzehnten salonfähig gemacht haben und der später von vielen Gothic/Doom-Bands noch mehr zu einem stimmungsvollen Konsenz getrieben wurde. Im Klartext: Die Truppe aus dem polnischen Kielce zelebriert vor allem die traurigen Noten, lässt sich dabei stimmungsvoll und effizient von melodischen Violinen begleiten und erschafft auf "Shades Of Memories" einen bewegenden, melancholischen, aber doch sehr einprägsamen Finster-Soundtrack, der sogar noch tiefer unter die Haut gehen würde, wäre die Produktion nicht so schrecklich poliert.
WHERE INNOCENCE DIED hat durchaus Ecken und Kanten und äußerst sich nicht nur gefühlvoll emotional, sondern bringt hin und wieder auch ein paar anständige Riffs auf die Bahn, die aber weitestgehend unbemerkt bleiben, weil die sphärischen Klänge und die melodischen Fragmente so krass gebügelt werden, dass die Distanz zu den Ursprüngen dieses Sounds mit jeder Note wächst. Selbst die sich anbietenden Parallelen zu MOONSPELL, frühen SAMAEL und Co. können nicht aufrechterhalten bleiben, weil der Todesblei-Anteil auf "Shades Of Memories" immer wieder untergebuttert wird, obschon sich Tracks wie 'Funeral' und das im zweiten Teil etwas aggressivere Titelstück geradezu anbieten, zumindest an den entscheidenden Stellen klare Kante zu zeigen. Das stellt zwar nicht die Qualitäten des Songwriting-Teams in Kreisen der Polen infrage, wohl aber die nötige Sorgfalt beim finalen Mix.
Konzeptionell ist bei WHERE INNOCENCE DIED dennoch alles stimmig, die Erzählparts entpuppen sich als Bereicherung, und auch eine latente Spannungskurve ist erkennbar. Aber meines Erachtens hätte man vor allem die Keyboards etwas weiter in den Hintergrund schieben können, um der versteckten rohen Kraft dieser Platte etwas mehr Raum zu geben. "Shades Of Memories" ist im Gothic/Doom-Sektor fraglos eine Bereicherung - doch mit rauerem Sound wäre es sogar ein echtes Highlight.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes


