WELCOME INSIDE THE BRAIN - Re:Creation
Mehr über Welcome Inside The Brain
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Ponyphone Records
- Release:
- 01.05.2025
- Greedy Critter
- Uncle Timothy
- Muderous Mary
- Leviathan 21
- Colours On Earth
- The Vacancy
Kopflastig und sperrig - es zündet nicht!
Die bedenklichen gesellschaftlichen Entwicklungen, insbesondere im Hinblick auf den Medienkonsum und die daraus abzuleitenden Konsequenzen, sind der Kerninhalt des dritten Albums von WELCOME INSIDE THE BRAIN. Die Leipziger Retro-Proggies versuchen, auf "Re:Creation" vor allem durch rasche Stimmungswechsel und eine gewisse Theatralik, die Zerrissenheit der jungen Generation zu beschreiben. Sie schaffen es leider aber nicht, die Dramaturgie so auf den Weg zu bringen, dass man sich von den sechs neuen Kompositionen wirklich mitreißen lassen kann.
Zwischen recht schrägen Arrangements und einer Reihe von recht sperrig platzierten Breaks gibt es auf der neuen Scheibe zwar immer wieder einige Versuche, mit kurzen Hooklines ein wenig Zugang zu verschaffen. Doch nicht selten hat man das Gefühl, die Truppe aus Leipzig sei in Gedanken schon ein paar Schritte weiter, ohne dabei die aktuellen Themen wirklich zu beenden. In diesem Zusammenhang entwickelt "Re:Creation" mit der Zeit auch einige Längen, die nicht einmal von fehlendem künstlerischen Anspruch herrühren, sondern vornehmlich darauf zurückzuführen sind, dass die vielen Art-Rock-Sequenzen nicht die notwenige Dynamik aufbringen und so vor sich hinplätschern.
Dabei kann man WELCOME INSIDE THE BRAIN keinesfalls attestieren, nicht alles unternommen zu haben, um die Spannung an den Siedepunkt zu bringen. Doch am Ende klingt vieles zu verkopft, gerade was die Installation einer mitreißenden Atmosphäre anbelangt. Die düsteren Parts erwecken keine Aufregung, der Gesang ist zwischen all den vertrackten Arrangements ziemlich verloren, und die knappen Melodiebögen kommen auch nicht so richtig zur Geltung, weil "Re:Creation" sich immer wieder darin verrennt, gleich in mehrere Richtungen auszustreuen.
Für meinen Geschmack hat die Band leider das Ziel verfehlt, bietet zwar hier und dort ein paar interessante Spielereien, schafft es aber nicht, die Dinge konsequenz zusammenzuhalten und auf den Punkt zu bringen. Die Platte ist schlicht und ergreifend zu verkopft und kommt folglich auch nicht in den Fluss.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes