WAGE WAR - Pressure
Mehr über Wage War
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Fearless / Universal
- Release:
- 30.08.2019
- Who Am I
- Prison
- Grave
- Ghost
- Me Against Myself
- Hurt
- Low
- The Line
- Fury
- Forget My Name
- Take The Fight
- Will We Ever Learn
Mal etwas anderes!
…und das nicht nur durch die abgedruckte Trackliste direkt auf dem Front-Cover! Es hat doch sehr große Vorteile, gänzlich unvoreingenommen an gewisse Dinge heranzugehen. Entsprechend groß ist der Überraschungsfaktor, von dem das vorliegende "Pressure" ein Liedchen trällern kann. Fabriziert hat dieses durch und durch unterhaltsame Scheibchen eine Band namens WAGE WAR, die bereits in den vergangenen Jahren mit "Blueprints" und "Deadweights" die ersten Duftmarken verteilte. Doch damals zündeten die Platten nicht in Gänze, irgendwie fehlte mir das besondere Extra, diese "Aha-Effekte", die sich aber auf "Pressure" locker flockig durch die gesamte Spielzeit schlängeln.
Zugegeben, ich bin im Metalcore nicht ganz so beheimatet, aber im direkten Vergleich mit genreähnlichen Artgenossen macht die WAGE WAR-Truppe einen einfallsreichen, eingespielten und äußerst facettenreichen Eindruck. Gleich zu Beginn legen die fünf Jungs die Marschroute für ihr Drittwerk fest: vorwärts. Die vielen Hooks, diese markanten Refrains, die die Jungs stellenweise fast schon an eine LINKIN PARK'sche Catchiness erinnern lassen, sowie ein wuchtiger, lupenreiner Sound tragen dazu bei, dass "Pressure" als starkes Scheibchen irgendwo zwischen Metalcore, Alternativ Metal ('Me Against Myself' kann davon ein Liedchen singen) und dezenten Prog-Ansätzen anzusetzen ist. Die Mischung macht es also. Natürlich wirken die etwas überpräsenten "Oooooh"-Backgroundshouts mit zunehmender Spielzeit etwas altbacken und vorhersehbar, doch dafür sind die instrumentalen Momente umso spannender.
Mit 'Who I Am' beweist das Quintett gleich vom Fleck weg, dass sie an Zugkraft und Vehemenz noch einmal nachgelegt haben, der Refrain – wie auch jener von 'Prison', 'Ghost' und 'Low' – sind die Herzstücke des Albums, das trotz vieler melodischer oder sogar melancholischer Momente wie beispielsweise in 'Grave' oder 'Hurt' niemals an Härte und Durchschlagskraft verliert. Es wird kräftig geshoutet, melodisch gesungen, viel geheadbangt und noch öfter wie von der Tarantel gestochen die Inneneinrichtung verwüstet. Am besten klappt dies nebenbei bei 'The Line' und 'Fury', zwei richtig gelungene Wüteriche, die den Staub noch einmal kräftig aufwirbeln.
Summa sumarum ist "Pressure" also ein mutiges Metalcore-Album, das auch harteingesessene Genre-Fans noch überraschen und frohlocken kann. WAGE WAR zeigt sich also mit Album Nummer drei von der ideenreichen Seite und hat nach zwei ganz guten Alben noch einmal Öl ins Feuer gekippt und die Banddiskographie mit dem vorliegenden Album zum Brennen gebracht.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp