VIXEN - Live & Learn
Mehr über Vixen
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- Demolition Records / Soulfood Music
- Release:
- 17.11.2006
- Anyway
- Live & Learn
- I Try
- Little Voice
- Pacifist
- Don't Want It Anymore
- Love Song
- Angry
- I'm Sorry
- You Wish
- Suffragette City
- Give It Away
Sieht man mal vom halbgaren, alternativ angehauchten und in völlig anderem Line-up im Verhältnis zu heute eingespielten "Tangerine" (1998) ab, so ist "Live & Learn" das erste neue VIXEN-Album seit dem genialen "Rev It Up" (1991). Auch wenn aktuell von der Original-Truppe lediglich Jan Kuehnemund (g.) übrig geblieben ist, so orientiert sich der Sound und Stil doch eher an den ersten beiden, den wahren VIXEN-Scheiben, ohne freilich deren Klasse zu hundert Prozent zu erreichen, als eben an "Tangerine". Das macht auch Sinn, war doch die Gitarristin an dieser Scheibe gar nicht beteiligt. Natürlich ist der Sound mittlerweile zeitgemäßer und auch die sehr bombastische Produktion von früher gehört nun (leider) der Vergangenheit an, aber Stücke wie das lässige 'Anyway', das sehr melodische und treibende Titelstück oder das verhaltene 'I Try' sind definitiv nicht von schlechten Eltern. Der 'Love Song' ist ein zeitloser Rocksong mit mehreren Tempowechseln und dramatischem Refrain. Das DAVID BOWIE-Cover 'Suffragette City' atmet den Geist des Siebziger-Rocks und könnte vom Arrangement her auch von GIRLSCHOOL oder JOAN JETT & THE BLACKHEARTS stammen, während beim finalen 'Give Me Away' dezente Country-Anleihen auszumachen sind. Die neue Sängerin Jenna Sanz-Agero klingt teilweise ('Don't Want It Anymore') sehr nach Stevie Nicks (FLEETWOOD MAC) und über weite Strecken rauer als Vorgängerin Janet Gardner. Insgesamt klingen die zwölf Nummern eine Prise erwachsener, aber – auf den ersten Blick – auch etwas sperriger ('Angry' oder 'You Wish') als noch zu Zeiten der ersten und ansatzweise recht erfolgreichen Besetzung, die um 1990 herum auch verstärkt MTV und Konsorten "unsicher" machte.
Also, nun heißt es, bei Interesse zu schauen bzw. zu hören, ob der Stark da nicht nur aus unerfindlicher Verklärtheit ob der grandiosen ersten beiden VIXEN-Scheiben "Vixen" und "Rev It Up" aus 1988 bzw. 1991 das neue Werk der Füchsinnen verhältnismäßig gut abfeiert, oder ob "Live & Learn" wirklich etwas taugt. Die Homepage der Mädels könnte da erheblich helfen, bietet diese doch zumindest die Möglichkeit in den Titelsong des Albums reinzuhören.
Nun bleibt eigentlich nur noch zu hoffen, dass wir die Mädels hierzulande endlich mal wieder livehaftig zu Gesicht bekommen. Und an alle Skeptiker noch der Hinweis, dass die Truppe live immer noch und gerade wegen (oder trotz?) der neuen Besetzung eine Macht ist, wovon meine Wenigkeit sich beim Sweden Rock 2005 überzeugen durfte. Welcome back, girls!
Anspieltipps: Anyway, Live & Learn, I Try, Love Song, You Wish
- Redakteur:
- Martin Stark