VARIOUS ARTISTS - Best Of Nine Inch Nails Redux
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Industrial Metal
- Label:
- Magnetic Eye Records
- Release:
- 28.11.2025
- SNAKEMOTHER - The Day The World Went Away / Sin
- BLUE HERON - Head Like A Hole
- GRAYCEON - Right Where It Belongs
- THE OCEAN - Even Deeper
- EVI VINE - This Isn't The Place
- NONEXISTENT NIGHT - The Perfect Drug
- THE MOTH GATHERER - The Hand That Feeds
- CHROME GHOST - EVery Day Is Exactly The Same
- MARISSA NADLER - The Great Below
- BEES MADE HONEY - Over And Out
- THOU - Suck
- ORBITER - Terrible Lie
- BLEAKHEART - SOmething I Could Never Have
Grandiose Tribute-Scheibe mit zahlreichen Highlights.
Aus heutiger Sicht fällt es zunehmend schwerer, den tatsächlichen Einfluss der NINE INCH NAILS auf die Rock- und Metalszene klarer zu definieren. Zwar gehört Trent Reznor zweifelsohne zu den wichtigsten und kreativsten Musikern der 90er und hat einige deutliche Fußspuren hinterlassen, doch wenn man heutzutage eine repräsentative Umfrage starten sollte, welche Band aus dem alternativem Business entscheidend den eigenen Sound geprägt hat, wird man womöglich nicht mehr oft den Namen jener Truppe hören, die mit "The Downward Spiral" eines der wichtigsten Werke im Grenzbereich zwischen Industrial Metal und modernem Alternative-Klang in den Büchern hat.
Im vergangenen Jahr feierte dieser Klassiker sein 30-jähriges Jubiläum, wurde aber nicht mit irgendwelchen Specials beehrt oder von der Band noch einmal neu in den Fokus genommen. Diesen Job haben daher einige aufstrebende Underground-Acts übernommen und nicht nur ein Tribute-Werk zu jenem Meilenstein eingespielt, sondern auch eine Best-of-Compilation umgesetzt, die mit ein bisschen Verspätung dieser Tage das Licht der Welt erblickt. Dies mag im ersten Moment nicht weiter spektakulär klingen, schließlich gibt es Coverplatten mitlerweile wie Sand am Meer, jedoch verdient "Best Of Nine Inch Nails Redux" definitiv etwas mehr Aufmerksamkeit, weil ausnahmslos alle Neueinspielungen richtig stark geworden sind.
So trifft man Bands wie THE OCEAN, ORBITER und BEES MADE HONEY beim symbolischen Kniefall, den man hier mit größter Würde begeht. Die Varianten zu 'Even Deeper' und 'Over And Out' sind schlichtweg fantastisch und stehen damaligen Hits wie 'Head Like A Hole' und 'The Perfect Drug' in ihren Coverversionen in nichts nach. Marissa Nadler inszeniert derweil eine sehr persönliche Fassung zu 'The Great Below', BLEAKHEART übertrifft sich in 'Something I Could Never Have' regelrecht selbst, und THE MOTH GATHERER verwandelt 'The Hand That Feeds' in einen emotionalen, aber doch selbstzerstörerischen Monumentaltrack, dem hier noch mal ein ganz deutlicher, eigener Stempel aufgedrückt wird.
Letzteres ist wohl auch entscheidend. Hier werden nicht nur die eigenen Einflüsse im Copy & Paste-Modus wiederbelebt, sondern wegweisende Kompositionen in den jeweils eigenen Bandsound übertragen, ohne dass der Charakter der Ursprungsversion verloren geht. Genau das und nichts anderes sollte man auch erwarten dürfen, wenn im Titel eine der hierzulande wohl immer noch meist unterschätzten Combos steht. Vielleicht hat es seine Zeit gebraucht, um dies zu erkennen, doch der Einfluss der NINE INCH NAILS scheint letztlich gewaltiger zu sein, als man dies vermutet hätte - andernfalls hätten sich die 13 Bands, die ihren Beitrag auf "Best Of Nine Inch Nails Redux" geleistet haben, kreativ wohl kaum so verausgabt. Stark, richtig stark!
- Redakteur:
- Björn Backes


