VALE OF PNATH - Between The Worlds Of Life And Death
Mehr über Vale Of Pnath
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Willowtip Records
- Release:
- 24.05.2024
- The Forgotten Path (Intro)
- Silent Prayers
- Soul Offering
- Shadow
- Uncertain Tomorrow
- Beneath Ashen Skies
- No Return, No Regret
- Echoes Of The Past (Interlude)
- Burning Light
Ein erneut sehr interessantes Aufgebot mit einigen kleinen Startproblemen.
Mit ihrem letzten Album konnten mich die Herren von VALE OF PNATH nachhaltig begeistern; "Accursed" konnte im Grenzbereich zwischen technischem Death Metal und melodischem Black Metal eine Menge Akzente setzen und trotz des hohen Anspruchs mit einigen berauschend hymnischen Sequenzen überzeugen.
Fünf Jahre später hat sich bei den Herren aus Denver so manches geändert. Handwerklich stellt sich die Band zwar immer noch vor enorme Herausforderungen, allerdings ist der sphärische Aspekt auf "Between The Worlds Of Life And Death" ein wenig verloren gegangen, weil sich die Amerikaner hier und dort auch an einige vertraute Gepflogenheiten anhängen. Gerade in der ersten Hälfte erkennt man zahlreiche Parallelen zu so ziemlich allen Schaffensphasen aus dem DIMMU BORGIR-Katalog, dies aber entsprechend auch mit allen Vor- und Nachteilen. So fallen vor allem die sehr dominanten Keyboards in Stücken wie 'Silent Prayers' und 'Soul Offering' bei der Beurteilung erheblich ins Gewicht, zumal sie nicht als melodieführendes Instrument eingesetzt sind. Denn das hierbei kreierte Volumen mag die Tracks definitiv wuchtig erscheinen lassen, jedoch sind die dissonanten Arrangements in ihrer brachialen Aussage ein wenig angezählt, da sie mit dem verspielten Grundkonzept von VALE OF PNATH nicht immer harmonieren.
Überraschenderweise tritt die Band in der zweiten Hälfte die Flucht nach vorne an; es geht zurück zu den todesmetallischen Ursprüngen, es wird auf technisch sehr hohem Level geprügelt, und die einst so präsenten Tasten werden hier nur noch sehr reduziert als schmückendes Beiwerk inszeniert, das als ergäzende Kraft seinen Effekt nicht verfehlt. Vergleicht man die eben genannten Nummern mit herausragenden Stücken wie 'Shadow' und 'Beneath Ashen Skies', erkennt man auf alle Fälle einen kleinen Klassenunterschied, der zwar wieder reichlich Mut macht, aber eben auch die Frage aufwirft, warum die Band nicht von Anfang an auf diesem Niveau losgelegt hat.
Was nun ein wenig ambivalent klingt, ist in der Praxis gar nicht so tragisch, da VALE OF PNATH trotz allem extrem ambitioniert ist und die vergleichsweise schwächeren Tracks immer noch auf einem sehr hohen Level agieren. Im Vergleich zu "Accursed" ist diesmal jedoch eine leichte Wellenbewegung zu verzeichnen, die zwar in einem spektakulären Finale kulminiert, zwischenzeitlich aber auch ein wenig Luft rausnimmt. Trotzdem: "Between The Worlds Of Life And Death" sollte man als Liebhaber angeproggten Black Metals ebenso erforschen wie als Freund des technischeren Todesbleis - mit einer Trefferquote von sechs aus neun (bei zwei Instrumentals) ist die Platte nämlich immer noch komplett lohnenswert!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes