TWO OF A KIND - Two Of A Kind
Mehr über Two Of A Kind
- Genre:
- Melodic Rock
- Label:
- Frontiers/Soulfood
- Release:
- 11.05.2007
- Light In The Dark
- The Longest Night
- Little By Little
- Give Me A Reason
- Heaven Can Wait
- Unbearable
- Into The Fire
- In Your Arms
- Whole Again
- To The Top
- I Die A Little More Everyday
Bei unseren niederländischen Nachbarn scheint es mittlerweile mehr Bands mit weiblichem Gesang zu geben als Gruppen mit männlicher Stimme. Nach dem durchschlagenden Erfolg solcher Bands wie WITHIN TEMPTATION, AFTER FOREVER und zuletzt auch EPICA boomt der 'female-fronted'-Markt wie nie zuvor, und mit AUTUMN und einigen weiteren Gruppen stehen bereits die nächsten Acts in den Startlöchern, um ein bisschen was vom großen Kuchen abzubekommen. Für Fred Hendrix, seines Zeichens Songschreiber bei TERRA NOVA, war dies jedoch sicher nicht die Motivation, mit TWO OF A KIND ein neues Projekt zu starten. Viel mehr suchte er nach unverbrauchten, neuen Musikern, so dass es sich eher zufällig begab, dass ausgerechnet zwei Damen den Weg hinters Mikro seiner Band gefunden haben.
Mit Esther Brouns und Anita Craenmaehr hat Hendrix hierbei aber ein sehr feines Händchen bei der Auswahl seiner neuen Band bewiesen, denn beide Sängerinnen verfügen über eine zauberhafte und zudem auch kraftvolle Stimme, die den AOR-lastigen Melodic Rock, den TWO OF A KIND auf ihrem selbst betitelten Erstlingswerk spielen, massiv aufwertet. Ohne die feinen Gesangsharmonien und die nötige Stimmbandpower wäre "Two Of A Kind" nämlich maximal halb so gut, was wohl auch daran liegt, dass Hendrix es in vielen Passagen enorm seicht angehen lässt.
Deswegen werden sich, das ist jedenfalls vorprogrammiert, am Songwriting und der Produktion bereits vorab die Geister scheiden. Das Material erscheint über weite Strecken recht glatt und zu abgeklärt, in den melodischen Passagen hingegen oft dem Kitsch nahe. Wenn die beiden Grazien zum Beispiel 'I Die A Little More Everyday' darbieten, ist das gesanglich über jeden Zweifel erhaben, kompositorisch aber fast schon auf der falschen Seite der schmalen Trennlinie zwischen Schlager und AOR. Viel schmackhafter macht der Songschreiber es dem kritischen Publikum hingegen bei fetzigem Stoff wie 'Heaven Can Wait' und dem starken Autaktsong 'Light In The Dark', der die Messlatte für das Nachfolgende ziemlich hoch ansetzt.
Wirklich schlecht ist letztendlich auch keiner der elf Songs; lediglich der Schmalzfaktor ist in den langsameren, ruhigen Nummern doch verdächtig hoch und raubt so mancher Melodie ihre Besonderheit. Esther und Anita können dem zwar immer wieder mit ihren tollen Kehlchen entgegenwirken, über die dürftige Atmosphäre in den Balladen aber auch nicht hinwegträllern. Trotzdem: Für ein Debüt ist "Two Of A Kind" ein richtig anständiges Melodic-Rock-Werk geworden und, das muss man dem Hauptkomponisten ebenfalls noch hoch anrechnen, kein Album, das sich in irgendeiner Weise dem musikalischen Trend der niederländischen Szene unterwirft. Gewichtige Gründe, die den AOR-Liebhaber von einem Hörtest abhalten sollten, gibt es also nicht.
Anspieltipps: Light In The Dark, Heaven Can Wait, To The Top
- Redakteur:
- Björn Backes