TRAUMATIC VOYAGE - Khiascuro
Mehr über Traumatic Voyage
- Genre:
- Progressive Black Metal
- Label:
- Merciless Records
- Sick Transit Gloria Mundi
- Low Resolution Profile
- Subyoumanity (Make Me Laugh)
- Knowhere
- 3.I View (Third Eye View - Extended Version)
- Eisendzeit
- New Rage (...Of Old Hate)
- Cortextension (Pitching Blackest Insanity)
- Wayward Willwind
- Gratwanderung
Bei TRAUMATIC VOYAGE handelt es sich um ein bajuwarisches Ein-Mann-Projekt, welches bereits seit den späten Achtzigern aktiv ist, sich im Underground mit einigen semi-professionellen Releases einen Namen gemacht hat, insgesamt aber nie so recht Fuß fassen konnte. Die Gründe hierfür liegen - Bezug nehmend auf das noch aktuelle Machwerk "Khiascuro" - ganz klar auf der Hand. Mark Edward Astorian, seines Zeichens Bandgründer und alleiniger Songwriter, lässt sich von zu vielen unterschiedlichen Elementen verführen und schafft es selten, einen Song auf seine Quintessenz zu beschränken.
Dabei beginnt "Khiascuro" schon äußerst merkwürdig mit elektronischen Soundmalereien und nervigen Ambient-Beats, die schon das Schlimmste befürchten lassen. Erstaunlich schnell berappelt man sich dann jedoch wieder und präsentiert einen kruden Mix aus progressiven Arrangements, hymnischen Melodien, verrohtem Black Metal und gleichsam den mondernsten Auswüchsen des finsteren Sounds. Problematisch wird dies, sobald Mr. Astorian versucht, dieses Potpourri in den einzelnen Kompositionen homogen zu bündeln. Zwar sind besonders die melodischen Ansätze recht ansprechend und erinnern teilweise an die elegantesten Vertreter der nordischen Zunft, allerdings sind die Strukturen in den betroffenen Songs von Beginn an unschlüssig, eine klare Linie fast schon das Feindbild des TRAUMATIC VOYAGE-Songwritings. Dies wiegt umso schwerer, da sich der Bandleader partiell recht weit aus dem Fenster lehnt und seine Stücke jenseits der Zehn-Minuten-Schallmauer unterbringt. Ein Song wie etwa '3.I View' verbindet ganz unterschiedliche Fragmente, deren Inhalt bisweilen zwar interessant anmutet, die in dieser haltlosen Zusammenstellung aber absolut nicht miteinander harmonieren. Astorian bemüht sich einerseits um den künstlerischen Anspruch des Avantgarde-Stils, will aber gleichzeitig auch die simple Hymnik solcher Gruppen wie DISSECTION mit einfließen lassen, was jedoch ohne fließende Überleitungen schlichtweg zum Scheitern verurteilt ist.
Dennoch wiederstrebt es mir, die vielen guten Ansätze ausschließlich schlecht zu reden, dafür ist das Gebotene einfach zu innovativ und zu interessant. Es wäre halt nur wünschenswert, könnte der Projektleiter seine Stärken beim Songwriting künftig deutlicher fokussieren und die vielen starken Ansätze letztendlich auch zu einem homogenen Klanggerüst zusammenbauen. Die Voraussetzungen hierfür sind zweifelsohne vorhanden, nur bei der Feinarbeit sind bei TRAUMATIC VOYAGE noch erhebliche Defizite auszumachen.
Anspieltipps: Subyoumanity (Make Me Laugh), Wayward Willard
- Redakteur:
- Björn Backes