TOXIC VIRGIN - Sulphur
Mehr über Toxic Virgin
- Genre:
- Heavy Rock
- Label:
- Eigenproduktion
- Evil Days
- Born To Run
- Mad As Hell
- Paradise
- The Clown
- It Smells Of Leather
- Rock Bottom
- Whiskey A Go Go
- We'll Make It Through
- Fallen Angels
- Traveller In Time
- Girls Don't Drink
"Rock 'n' Roll is coming home". Eine nette Ankündigung aus dem Hause TOXIC VIRGIN, die sich auf melodischen, zum Teil atmosphärischen Hardrock spezialisiert haben. Hört sich nicht sonderlich außergewöhnlich an, ist aber letzten Endes eine willkommene Alternative zu schwächelnden Genregrößen, um ein Fazit vorwegzunehmen.
Mit "Sulphur" legt die Band bereits ihren vierten Output vor und hat verdientermaßen einige Empfehlungen vorzuzeigen. Man spielte beispielsweise Konzerte mit DORO oder war auf dem Unerhört-Sampler des "Rock Hard"-Magazins vertreten.
Ich werde bereits durch die ersten Klänge des Openers 'Evil Days' begeistert und bemerke, wie unabhängig der Sound von TOXIC VIRGIN ist. Zum Glück setzt die Band nicht gänzlich auf durchgekaute Trademarks, sondern kreiert durch atmosphärische Keyboardeinlagen und frische Riffs einen eigenen Sound. Natürlich bleibt das eine oder andere Rockzitat nicht aus ('Whiskey A Go Go'), dennoch sind meist diese Songs die unterhaltsamsten, da sie durch die Spielfreude der Band aufgewertet werden. Auch die zum Teil zweistimmigen Gitarrensoli wissen zu begeistern, musikalisch haben die Jungs also ebenfalls einiges zu bieten. Somit schafft man es zumindest zum großen Teil, einen eigenen Sound zu erschaffen, der trotz allem natürlich den Rock nicht neu erfindet. Aber bei coolen, unabhängigen Songs wie beispielsweise ’Born To Run’ wird jeder Freund der Gitarrenmusik begeistert sein.
Einzig der Gesang ist mir etwas zu unterproduziert und dementsprechend auch kraftlos. Anfangs braucht man zumindest den einen oder anderen Durchlauf, um darüber hinwegzuhören. Da wir es hier mit einer Eigenproduktion zu tun haben, können wir diesen Punkt aber nur teilweise negativ ankreiden. Dennoch sei nochmal ganz deutlich auf die überdurchschnittlich große Bandbreite der Band hingewiesen. Neben flotten Rocknummern gibt’s auch die ein oder andere (Power-)Ballade, Midtempo-Stampfer par excellence oder sogar von Metal beeinflusste Uptempokracher. Sogar mittelalterliche Musik könnte man als leichten Einfluss bemerken (’The Clown’).
Für den Durchbruch fehlt allerdings dann doch das eine oder andere Überraschungsmoment, der die Band von anderen Rockbands unterscheidet.
Fazit: Im Endeffekt haben die Jungs ein in allen Belangen gutes, aber eben nicht sehr gutes Heavy-Rock-Album vorzuweisen.
Anspieltipps: Evil Days, Born To Run, Whiskey A Go Go, Traveller In Time
- Redakteur:
- Christian Hubert