TORCHLIGHT PARADE - Children Of The Night
Mehr über Torchlight Parade
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Pavement Music
- Release:
- 29.08.2025
- Children Of The Night
- Howl'n Wolf
- Frankenstein Of Death
- Shadow Run
- Vampire Night
- Haddonfield's Revenge
- I'm Not Dead...Yet!
- Morticians Never Cry
- I Call Her Mausoleum
- Danc'n With The Dead
Gut gemacht, doch die Linie ist nicht einddeutig.
Auf der einen Seite wollen sie beinharten Heavy Metal produzieren, auf der anderen Seite aber auch gerne Partytaugliches auftischen. Die Herren von TORCHLIGHT PARADE sind schon seit zwei Dekaden ein eingeschworenes Team, haben Teile der Band doch vorher in einem Bestattungsunternehmen in St. Louis gearbeitet. Irgendwann entschied man sich, den bizarren Begebenheiten des Jobs zu entfliehen und sich den musikalischen Vorlieben zu widmen, und die sind bis heute sehr vielseitig geblieben.
Zwei Alben hat die Truppe bis dato bereits veröffentlicht, auf internationalem Terrain allerdings noch nicht Fuß fassen können. "Children Of The Night" soll es nun endgültig richten, und zumindestn in vielen Teilstrecken spricht einiges dafür, dass TORCHLIGHT PARADE mit ihrem dritten Werk auch auf dem alten Kontinent etwas mehr Aufmerksamkeit erlangt.
Aber was könnte dagegen sprechen? Nun, "Children Of The Night" hat inhaltlich nicht immer eine klare Linie. Zwischen freudig-fröhlichen Hardrock-Kompositionen wie 'Howl'n Wolf' und 'Danc'n With The Dead', die auch auf einem älteren SKID ROW-Album Platz gefunden hätten, gibt es mit der 80er-AOR-Ballade 'I Call Her Mausoleum', dem Südstaatenrocker 'I'm Not Dead....Yet!' und typischen US-Metal-Stücken wie 'Vampire Night' und 'Haddonfield's Revenge' reichlich Kontraste. Dazu kommt mit dem Schock-Rock-Partysong 'Frankenstein Of Death' eine Nummer, die im WEDNESDAY 13-Kontext sicherlich mehr Sinn gemacht hätte und als Stimmungskanone nun nicht zwingend zum Rest passen will. Doch was genau ist dieser Rest?
Tja, im Grunde genommen ist er die gesamte Palette zeitgemäß produzierten, klassischen Heavy Metals mit einer deutlichen Hardrock-Note, manchmal eingängig, manchmal arg rifflastig, gelegentlich auch ein bisschen pathetisch, aber niemals cheesy oder kitschig. Die Riffs sitzen auch in den softeren Nummern, die stampfenden Grooves kicken ganz ordentlich, die Gesangsleistung ist in allen noch so unterschiedlich gelagerten Kompositionen richtig stark und rettet auch diejenigen Nummern über die Ziellinie, deren Chorus nun nicht beim ersten Mal haften bleibt.
Insofern könnte man glatt konstatieren, TORCHLIGHT PARADE habe alles richtig gemacht, wäre da nicht diese stilistische Unentschlossenheit, die einmal mehr belegt, dass die Herren aus Missouri noch nicht so recht wissen, ob sie nun Partyrock oder ersnthaften Heavy Metal spielen wollen. Zu beidem sind sie in der Lage, beides demonstrieren sie hier auch überzeugend, aber es ist leider nicht zutreffend, dass beide Welten auch prima zueinanderfinden.
Das mag angesichts eines halben Dutzend wirklich hörenswerter Nummern noch nicht allzu tragisch sein, könnte künftig aber zu einem Problem werden, das sich hier zumindest partiell schon andeutet. Trotzdem sei der Lauschangriff empfohlen, denn unterm Strich macht "Children Of The Night" mehr Spaß, als diese Zeilen es womöglich vermuten lassen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes