TöRZS - Menedék
Mehr über Törzs
- Genre:
- Post Rock
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Pelagic Records / Cargo
- Release:
- 16.05.2025
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Monotonie und Harmonie im Widerstreit.
Instrumentale Musik im typischen Post-Rock-Kontext durchweg derart spannend zu gestalten, dass man den schmalen Grat zwischen möglicher Fahrstuhlmusik und anspruchsvoller Darbietung souverän umschifft, ist die große Kunst, an der sich viele Newcomer die Zähne ausbeißen. Auch die Ungarn von TÖRZS hatten in der Vergangenheit damit zu kämpfen, zu wenige ansprechende Arrangements zu liefern und sich im Fluss der durchgängigen Harmonien zu verlieren - und daran hat sich leider auch auf dem aktuellen Release der Truppe aus Budapest nicht viel verändert.
"Menedék" präsentiert sich durchweg melodisch, teils sogar sehr besinnlich, generiert einige sehr harmonisch aufbereitete Dauerschleifen, variiert aber schlussendlich nicht ausreichend, um die Spannung auf einem konstant hohen Level zu halten. Hinzu kommt, dass die Rhythmusarbeit in den fünf neuen Kompositionen kaum existent ist oder zumindest so weit in den Hintergrund gedrängt wird, dass recht bald Ernüchterung eintritt, die dem steten Harmoniebedürfnis der Osteuropäer geschuldet ist. Denn die Grundthemen wechseln kaum, die einzelnen Kapitel können sich kaum voneinander abgrenzen, und infolgedessen entsteht auf "Menedék" auch keine Spannung, weil alles den sanften Gitarrenmelodien untergeordnet ist, die in ihrem meist rein akustischen Spektrum nur kurzzeitig begeistern können.
Und so entwickelt sich der neue Longplayer zu einem phasenweise hypnotischen, aus kreativer Perspektive aber doch recht monotonen Silberling, der nur recht selten die passenden Akzente setzt und sich viel lieber hinter seinem schmalen Portfolio unterschiedlicher Melodiebögen verschanzt. Das klingt am Anfang alles noch ganz nett, verliert aber mit der Zeit schnell seinen Reiz und tendiert immer mehr gen Belanglosigkeit. Zur Hintergrundbeschallung eigent sich die Scheibe garantiert sehr gut, aber das dürfte letzten Endes nicht der Anspruch dieser jungen Band gewesen sein.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes