TITLE FIGHT - Hyperview
Mehr über Title Fight
- Genre:
- Post-Punk
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Anti (Indigo)
- Release:
- 30.01.2015
- Murder Your Memory
- Chlorine
- Hypernight
- Mrahc
- Your Pain Is Mine Now
- Rose of Sharon
- Trace Me Onto You
- Liar's Love
- Dizzy
- New Vision
Statt 90er Emo-/Grunge-Verschnitt jetzt 90er Depression und Shoegaze
Bereits das letzte TITLE FIGHT-Werk "Floral Green" war eher im Grunge, als im Emo-Revival anzusiedeln. Ich habe so meine Zeit gebraucht, um mit dem Album warm zu werden. Gleiches gilt für die "Spring Songs" EP. Letztendlich konnte ich mich mit der LP und der EP anfreunden, jedoch hat das sehr lange Zeit gedauert. "Hyperview" scheint ein ähnlich schwerer Fall zu sein - wenn nicht sogar noch schwerer.
Wieder einmal hat TITLE FIGHT den Stil gewechselt. Soundtechnisch ist man zwar noch immer stark in den 90ern verwurzelt, doch verabschiedet man sich vom Grunge-Sound des Vorgängers. Das große Vorbild scheint nun MY BLOODY VALENTINE zu sein. Zwar fabriziert die Gruppe keine Feedback-Kulisse, wie die Shoegaze-Vorreiter, doch die extrem ruhigen und verträumten Songs laden zu solch Assoziationen ein.
Genau dies ist der Knackpunkt des Albums: "Hyperview" bietet zehn Songs, die alle gleichförmig sind und kaum aus dem Kontext ausbrechen. Jede Nummer bewegt sich im unteren Midtempo und bricht nicht aus selbigem heraus. Zwar hat man mit 'Your Pain Is Mine Now', 'Rose Of Sharon' oder dem Opener 'Murder Your Memory' ein paar sehr gute Kompositionen vorzuweisen, allerdings fehlt mir auf Albumdistanz der Pepp. Es fällt mir auch nach mehreren Durchläufen (was auch der Grund für den späten Review ist) schwer, das Material auseinander zu halten, oder wirkliche Höhepunkte auszumachen. Zwar gibt es mit erwähnten Songs kleine Steigerungen, aber mit alten Krachern wie 'Shed', 'Flood Of 72', 'Secret Society' oder 'Be A Toy' kann die Truppe es 2015 nicht mehr aufnehmen.
Es ist schon ziemlich schade, dass das dritte Album von TITLE FIGHT nicht mit seinen beiden Vorgängern mithalten kann. Zwar ist auch "Hyperview" nicht schlecht, trotzdem ist es bei weitem nicht so gut wie "Shed" oder "Floral Green". Ich hoffe, dass die Amerikaner bei ihrem nächsten Release wieder etwas mehr Drive finden. Die Grundstimmung von "Hyperview" ist nämlich sehr interessant, leider mangelt es an einer aufregenden Umsetzung.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Sebastian Berning