THROWDOWN - Venom & Tears
Mehr über Throwdown
- Genre:
- Metal
- Label:
- Trustkill / SPV
- Release:
- 24.08.2007
- Holy Roller
- Day Of The Dog
- S.C.U.M.
- Americana
- Weight Of The World
- Cancer
- Hellbent (On War)
- No Love
- Venom & Tears
- I'll Never Die A Poisoned Death
- I, Suicide
- Godspeed
- Propaganda
Wenn man die Info als Warnung begreift, sollte man besser die Straßenseite wechseln, wenn THROWDOWN angetrabt kommen. Die Typen nehmen offenbar alles auseinander, was ihren Weg kreuzt. Ich muss gestehen: Angst habe ich trotzdem nicht. Aber ich bin auch keine der Bühnen dieser Welt, die auf der Abschussliste der Kapelle ganz weit oben stehen. Und den Verdacht, dass die Kollegen tatsächlich nicht dämlich auf ihre Schuhe glotzen, wenn sie auf den Brettern sind, legt "Venom & Tears" nahe.
Auf dem mittlerweile fünften Album des Orange-County-Vierers gibt's PANTERA, PANTERA, PANTERA mit etwas modernem Groove (Stichwort: fetter HATEBREED-Stampf), SEPULTURA (in Gestalt eines 'Propaganda'-Covers) und viel PANTERA. Gitarrenspiel: 90 Prozent Dimebag Darrell, Gesang: 99,65 Prozent Phil Anselmo (die Originalitätsfanatiker können schon mal zum Strick greifen). Das Songwriting ist variabel, die Limitiertheit, die man Teilen der modernen US-Boller-Stahl-Konkurrenz vorhalten darf, somit kein Thema. Und egal, welche Gangart angeschlagen wird, es geht immer direkt in den Magen. Massive Downtempo-Parts stehen Thrash-Geballer gegenüber, und dazwischen werden alle Geschwindigkeiten ausprobiert. Das Coole an so zusammengesetzten Nummern wie den Circle-Pit-Einladungen 'I, Suicide' und 'S.C.U.M.', dem vorzüglichen Opener 'Holy Roller' sowie den viehischen 'Hellbent (On War)', 'Day Of The Dog' und 'Americana' ist, dass sie trotz jeder Menge Dampf und Heaviness nicht aufgesetzt aggro sind. Und in 'I'll Never Die A Poisoned Death' und 'Godspeed' täuscht Fronter Dave Peters sogar Melodien an.
Kleiner Schönheitsfehler dieses ohne kompositorische Durststrecken auskommenden Apparats ist die etwas zu dumpfe Produktion des sonst eigentlich fitten Andrew Mudrock (u. a. ALICE COOPER, GODSMACK), die den Druck der Band nicht verlustfrei zum Hörer transportiert (nicht nur deshalb würde ich die Burschen gerne mal live sehen). Aber wenigstens gehört Mudrock nicht zu den Soundverbrechern, die das Schlagzeug bis zum Anschlag triggern und generell alles wegbügeln, was die Vermutung aufkommen lassen könnte, dass 'ne Truppe aus der Rock/Metal-Ecke irgendwie beteiligt war.
Für Kollege Holger, einen der größten PANTERA-Fans von hinten, dürfte "Venom & Tears" den Unterhaltungswert eines aufgeschlagenen Knies haben. Wer den Amis aber auch nur ein bisschen abgewinnen kann, wird mit der Platte ausreichend Spaß kriegen. In dieser Form halten THROWDOWN Bands wie LAMB OF GOD und Konsorten klar auf Distanz. Sehr ancheckenswert!
Anspieltipps: Holy Roller, Hellbent (On War), Americana, Day Of The Dog
- Redakteur:
- Oliver Schneider