THOUGHT SPHERE - Vague Horizons
Mehr über Thought Sphere
- Genre:
- Melodic Prog
- Approach...
- Like An Angels Choir
- Ascending
- Clouds Beneath
- Edenquest
- (Nothing But) A Vague Horizon
- Pinions Ablaze
- Shadowweavers Realm
- Tragic Kingdom
- A New Beginning
- Thoughtsphere 2000
- ...Withdrawal
Na ? 2 Uhr nachts, zuviel Kaffee getrunken und nicht schlafen können ? Kein Problem ! Dafür gibt es ja jetzt THOUGHT SPHERE. Klinische Tests haben erwiesen, daß 25 % aller Deutschen an Schlafmangel oder gar chronischer Schlaflosigkeit leiden. Und in genau diese hochinteressante Zielgruppe versuchen sich die fünf Schlaftabletten von THOUGHT SPHERE einzunisten. Das ärztlich anerkannte Gegenmittel zu Koffein wiegt die von Schlaflosigkeit gepeinigten Zuschauer mit ihrem aktuellen Output "Vague Horizons" in den wohlverdienten Schlaf.
Die ohne Zweifel vorhandenen technischen/musikalischen Fähigkeiten möchte ich auf keinen Fall abstreiten, jedoch habe ich es selten erlebt, daß sie derart verschwendet wurden. Es scheint, als können sich die fünf Deutschen nicht zwischen belanglosem melodischem Geklimper und gähnend langweiligem Pseudo-Prog entscheiden. Da diese Entscheidung allerdings auch nicht gerade einfach ist (Was hätten Sie denn gerne ? Pest oder lieber Cholera ?) kann ich die Unsicherheit der Band in punkto Selbstfindungsprozess nachvollziehen. Das ganze ändert jedoch nichts daran, daß solch stinklangweilige Musik schon fast waffenscheinpflichtig ist. Gähnende Leere also im instrumentalen Bereich; wie sieht es denn mit den Texten aus ? Hier haben wir ein echtes "Problem". Die Texte sind so interessant, daß sie den Zuhörer doch tatsächlich wachhalten könnten. Doch hier haben THOUGHT SPHERE schnell Abhilfe gefunden, denn der gute Andreas Lohse, seines Zeichens Sänger, musste offenbar das gesamte Album mit einem Laib Brot im Mund einsingen; anders könnte ich das nuschelnde Geseier jedenfalls nicht erklären. Also muss ich auch im textlichen Bereich eine absolute Durststrecke vermelden; das Genuschel von Mr. Lohse trägt wunderbar zum lethargischen Zustand des Zuhörers bei.
Nach zehn Liedern, sprich 46 Minuten ruhigem Schlafes und sanfter Träume wird man jedoch überraschend mit dem Höhepunkt des Albums "Thoughtsphere 2000" geweckt. Hier zeigen sich bemerkenswerte Qualitäten auf, die man während der bisherigen Zeit bitter vermisst hat. Doch THOUGHT SPHERE wären nicht THOUGHT SPHERE, wenn sie den plötzlich wachen Hörer mit dem Abschlußsong "...Withdrawal" nicht noch als "grandioses" Finale in einen komaähnlichen Zustand setzen würden.
Als Fazit zu dieser CD möge sich der Leser dieses Reviews ein herzhaftes Gähnen vorstellen.
Anspieltips: Thoughtsphere 2000
- Redakteur:
- Christian Debes