THORNHILL - Heroine
Mehr über Thornhill
- Genre:
- Alternative Metal / Nu Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- UNFD
- Release:
- 03.06.2022
- The Hellfire Club
- Leather Wings
- Blue Velvet
- Arkangel
- Valentine
- Casanova
- Something Terrible Came With The Rain
- Hollywood
- Raw
- Varsity Hearts
- Heroine
Stark in den harten Momenten, nur Durchschnitt in den ruhigen Passagen.
Australien und Metalcore, das passt spätestens seit dem kometenhaften Aufstieg von PARKWAY DRIVE bestens zusammen. Kein Wunder, dass sich im Fahrwasser dieses Erfolges auch Bands wie THORNHILL auf den Weg machen, die Metalszene außerhalb ihrer Heimat zu erobern. Angefangen mit dem Debüt "The Dark Pool" stehen die Chance für das Quintett dabei garnicht schlecht, immerhin erreichte die Platte bereits Platz 20 in den australischen Charts und drei Jahre später legt die Truppe um die beiden Songwriter Ethan McCann und Jacob Charlton mit "Heroine" ihr Zweitwerk nach.
Dabei trifft die Kategorisierung als Metalcore die Musik der Australier eigentlich nicht wirklich. Viel mehr erinnert mich gerade der Opener 'The Hellfire Club' mit seiner extrem melancholischen Note an Bands wie PLACEBO und selbst wenn sich zum Ende hin die Gitarrenwände immer höher auftürmen, höre ich hier maximal Alternative Metal heraus. Und auch wenn es einmal richtig hart zur Sache geht wie in 'Leather Wings', hat das hier bei weitem nichts mit PARKWAY DRIVE zu tun, sondern die emotionale Note bleibt gerade auch dank der starken Gesangsdarbietung von Fronter Jacob immer erhalten, weshalb mich die härteren Momente auch deutlich mehr an die Nu-Metaller DEFTONES erinnern.
Zwischen diesen beiden Extremen spielt sich dann auch das gesamte übrige Material auf "Heroine" ab, wobei ich mit den ruhigeren und balladesken Momenten einfach nicht so recht warm werde. Gerade hier fehlen mit oftmals irgendwie die zwingenden Melodien und Hooklines, weshalb kaum einer dieser Songs so richtig hängen bleibt. Ganz anders sieht die Sache aus, wenn die Australier ihrer harten Seite freien Lauf und richtige Abrissbirnen wie 'Arkangel' oder 'Raw' von der Kette lassen. Gerade in den heiseren Screams und Shouts vermag es Jacob, seinen inneren Chino Moreno zu kanalisieren, wobei auch die brachiale Gitarrenarbeit von Ethan McCann und Matt van Duppen mir deutlich besser gefällt als ihre eher gezügelten cleanen Passagen. Abgerundert wird die Platte von einer sehr amtlichen und modernen Produktion, die perfekt zur Musik passt und gerade die Gitarren wunderbar in Szene setzt.
Für mehr als sieben Punkte reicht es aber in der Endabrechnung nicht, dafür sind mir die ruhigen Momente auf "Heroine" einfach nicht überzeugend genug. Antesten lohnt sich für Fans der Bands, deren Namen während der Rezension als Referenzen gefallen sind, trotzdem, denn die Australiern demonstrieren an vielen Stellen schon gewaltiges Potential, nur müssen sich einfach ihre Stärken auf kommenden Platten noch besser betonen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs