THOMPSON, KEITH - Smoke And Mirrors
Mehr über Thompson, Keith
- Genre:
- Blues / Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Density Music
- Release:
- 05.04.2022
- Easy Money
- Moment Of Choice
- Anybody's Guess
- Sandcastles Of Lies
- Falling
- Foolish Pride
- Softer Frame Of Mind
- The Ride
- Chasing The Wind
- What I Know Now
Feiner Blues aus Großbritannien.
KEITH THOMPSON ist einer dieser britischen Blues-Gitarristen, die zwar schon seit 30 Jahren im Geschäft sind, trotzdem aber gefühlt außerhalb von eingefleischten Szenekreisen kaum Aufmerksamkeit bekommen haben. Gerade im Vereinigten Königreich scheint es nur so von solchen Musikern zu wimmeln, denn seit ich mich tiefer in den britischen Blues-Untergrund wühle, entdecke ich immer wieder neue Perlen. Ob Thompson sich mit seinem neuen und mittlerweile dreizehnten Studiodreher, der praktisch in Eigenregie während des Lockdowns in den vergangenen beiden Jahren aufgenommen wurde, in diese Riege einreiht, wird sich aber erst noch zeigen müssen.
Nun, der Opener 'Easy Money' klingt auf jeden Fall schon einmal vielversprechend. Angenehm unaufdringliche Keyboards treffen auf entspanntes Drumming und liefern den Klangteppich, auf dem sich Thompson austoben kann. Stimmlich ist der Brite dabei nicht unbedingt eine Offenbarung, serviert seine Gesangslinien trotzdem mit sicherem Timbre, doch seine wirklichen Stärken spielt er an der Gitarre aus, der er zahlreiche wunderbare Leads und Soli entlockt. Es ist also von Beginn an alles vorhanden, was ein wirklich gutes Blues-Album ausmacht und so hängt es primär am Songwriting, ob die einzelnen Tracks des Silberlings wirklich zünden und sich zu Highlights mausern.
Selbige finden sich zumeist dann, wenn es etwas rauer wird und Thompson sich musikalisch am frühen UK- und US-Blues orientiert. Neben 'Easy Money' empfehlen sich hier vor allem das locker groovende 'Anybody's Guess', das unverschämt coole 'The Ride' oder 'Foolish Pride' als Anspieltipps. Gut gefällt mir "Smoke And Mirrors" auch immer dann, wenn die Songs in britische Prog- und Rock-Gefilde abdriften. So erinnert mich 'What I Know Now' dezent an MARILLION, während 'Sandcastles Of Lies' auch durchaus auf einem der THE WHO-Frühwerke einen Platz hätte finden können. Weit weniger können mich dagegen die Balladen der Platte packen; gerade 'Moment Of Choice' und das etwas zu kitschige 'Falling' laufen recht spurlos an mir vorüber, auch wenn beide Songs jeweils mit einem wunderschönen Gitarrensolo aufwarten.
Die schwachen Momente bleiben auf "Smoke And Mirrors" aber glücklicherweise die Ausnahme, weswegen ich KEITH THOMPSON insgesamt durchaus als weitere vielversprechende Neuentdeckung verbuchen würde, auch wenn mir natürlich klar ist, dass der Brite schon seit satten drei Dekaden auf der Bühne steht. Das neueste Album hat aber locker das Zeug dazu, Thompson auch außerhalb seines Heimatlandes und den ganz verschworenen Insider-Kreisen auf die Blues-Landkarte zu hieven.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs