THOLUS - Constant
Mehr über Tholus
- Genre:
- Technical Death Metal
- Label:
- Goregorecords / Aural Music
- Release:
- 27.04.2007
- Introduction
- Short Forever
- Expropriated (The Brooking`s Report)
- Protocultures
- Staring Back
- Involuntary
- Ripe For The Killing
- Constant
- Speculum Of The New Race
Es gibt mal wieder eine frische Band, die fernab üblicher Death-Metal-Härte so hart und abgedreht klingt, dass Hirnwindungen zu verknoten drohen. THOLUS heißt die Truppe, die von ihrem Drummer Dave Murray angeführt wird. Der hat allerdings nichts mit dem gleichnamigen Gitarristen von IRON MAIDEN zu tun, besitzt jedoch mindestens genau solch visionäre Kreativität wie der berühmte Axtschwinger der eisernen Jungfrauen. Allerdings lenkt THOLUS-Murray seine akustischen Phantasien in eine gänzlich andere Richtung als IRON MAIDEN: Mit "Constant" haben die US-Amerikaner nämlich ein Werk erschaffen, das sich in seiner konsequenten Experimentiererei an solchen Gottkappellen wie ATHEIST oder NILE orientiert.
Das wird schnell klar. Schon ein Track wie 'Expropriated (The Brooking's Report)' besitzt eine Kraft, die schaudern lässt ob des Reichtums an verwendeten Variationen. Besonders das überirdische Gitarrenspiel fällt auf, das sich immer wieder mit unglaublichen Bassläufen zu duellieren versucht. Freilich, anstrengend klingt das Ergebnis schon. Aber auch NECROPHAGIST sind nicht einfach. Denn nur wer sich die Zeit für THOLUS nimmt und tiefer in dieses Killer-Album eindringt, begreift erst dessen Größe. So werden gefühlte tausend Riffs während der 45 Minuten verbraucht, die das Ereignis "Constant" andauert. Dazwischen lockern Sprachsamples das Geschehen auf. Und immer wieder diese Gitarren, selbst jazzige Elemente sind in den einzelnen Songs zu finden. Daraus ergibt sich eine weitere Parallele zu NECROPHAGIST: Durch den verschwenderischen Einsatz aller Instrumente bleibt die Growl-Stimme fast im Hintergrund, fällt kaum noch ins Gewicht. Das aber ist kein Vorwurf, sondern eine Feststellung: Vollbringen Gitarren, Bass und Schlagzeug so einen genial anmutenden Totentanz, braucht es fast keine Stimme mehr. Zum Schluss sei auf den Titeltrack von "Constant" und die folgenden Gewaltorgie verwiesen. Das fast sanft beginnende Stück mündet in ein tödliches Riffing voller Midtempo-Gewalt, dessen Energie fast magisch in den Nacken schlägt. Dann wieder viele Einsprengsel ruhiger Art, wieder Stampfen, wieder Ruhe - und die Überleitung in ein Inferno namens 'Speculum Of The New Rage', das in seiner beschwörend-chaotischen Art auch letzte Zweifel zerstört. Denn "Constant" zeigt deutlich, dass hier neue Meister des technischen Death Metals am Werk sind, Könige des Frickelns, Künstler des verbogenen Handgelenks.
Anspieltipps: Alles...
- Redakteur:
- Henri Kramer