THIS BLEEDING SOUL - Avalanche
Mehr über This Bleeding Soul
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 11.02.2012
- Let It Burn
- Seek And You Will Find
- Reviving Paradise
- Incarnation Of One
- Parkway
- Pitch And Toss
- The Reverse
- Not Alone
- Mary Bell
- The End Is My Beginning
- Misery Loves Company
- Avalanche, You're Good To Go
Moderner, fetter Metal!
Bei ihrem letzten Drei-Track-Release mussten sich THIS BLEEDING SOUL noch vorwerfen lassen, zur Massenware im modernen Metal-Sektor zu tendieren. Diese Behauptung können die Jungs aus dem Großraum Stuttgart zwar auf ihrem ersten Full-Length-Werk nicht vollends ausräumen, doch immerhin gestaltet sich das Material der neuen Scheibe weitaus vielschichtiger und ist bei Weitem nicht mehr so stark auf das Core-Publikum ausgerichtet wie sein direkter, wenn auch nur sehr knapper Vorgänger.
Auf "Avalanche" werden zwar keine Lawinen ausgelöst, doch die Kombination aus melodischen Passagen und harschen Riffs scheint hier ausgewogener und besser durchdacht. Insbesondere im Mittelteil des Albums setzen THIS BLEEDING SOUL einzelne Glanzpunkte und belohnen das beharrlichere Publikum mit feinen Hymnen wie 'Parkway' und 'Pitch And Toss', die gerade Fans von KILLSWITCH ENGAGE wie Butter runtergehen dürften. Zwischenzeitlich verstrickt sich die Band allerdings wieder in bekannten Schemen und lässt den Hang zu spektakuläreren Arrangements in Verbindung mit ausgezeichneten Melodien wieder auf der Strecke. Songs wie 'The Reverse' und 'Not Alone' sind beispielsweise gewisse Qualitäten nicht abzusprechen, aber im Gesamtkonzept des neuen Werkes wirken sie eher wie Standardkost inmitten vieler vielversprechender Kompositionen.
Diesen kleinen Abstufungen setzt die Band später jedoch einige vielschichtige Ansätze entgegen, sei es nun im fast schon emotionalen 'Misery Loves Company' sowie im ebenfalls clean vorgetragenen 'Avalanche, You're Good To Go', in dem der typische Cocktail aus modernen Metal-Sounds und dezenten Core-Einsprengseln auch wieder als Durstlöscher funktioniert. Außerdem beweisen die Süddeutschen hierbei, dass man sie trotz vereinzelter Neigungen nicht deutlich kategorisieren kann, weil schlichtweg zu viele Elemente in den Sound integriert werden. Dies macht "Avalanche" zwar weiterhin für ein breiteres Publikum interessant, jedoch produziert die Band keineswegs nur versteckte Fremdzitate und planbar massenkompatible Songs. Für diesen Umstand spricht nicht nur das spürbare Herzblut, das die Band hier an den Tag legt, sondern auch die gewachsene Vielfalt innerhalb des hier veröffentlichten Dutzends. Daher müsste es letzten Endes auch mit dem Teufel zugehen, wenn sich kein Label für THIS BLEEDING SOUL interessieren würde. "Avalanche" ist ein anständiges Statement, zwar immer noch nicht vollends ausgereift, aber mehr als nur ein Schritt in die richtige Richtung.
Anspieltipps: Misery Loves Company, Parkway, Pitch And Toss
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes