THE GOOD, THE BAD AND THE ZUGLY - November Boys
Mehr über The Good, The Bad And The Zugly
- Genre:
- Punk / Rock'n'Roll
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Indie Recordings
- Release:
- 05.09.2025
- November Boys
- How To Do Nothing
- Norwegians Abroad
- Dig A Ditch
- A Blazer In The Northern Sky
- Scandinavian CRISPR Brat
- FOMO (Fear Of Missing Oslo)
- Hadeland Hardcore
- All My Friends Are Dead Inside
- New Kids On The Blockchain
So macht der Grenzgang zwischen Punk und Rock'n'Roll Spaß!
Gebt es zu, so ulkig der Bandname THE GOOD THE BAD AND THE ZUGLY auf den ersten Blick aussieht, so cool ist die Anspielung auf den Sergio Leone-Filmklassiker "The Good, The Bad And The Ugly" aus dem Jahr 1966. Gerade wenn man ihn mit dem Augenzwinkern versteht, mit dem der Fünfer aus Oslo auch an seine Musik herangeht, die man durchweg als rauen Skandinavien-Punk mit mächtig Rock-Schlagseite beschreiben könnte. Das neue Album "November Boys" setzt musikalisch also genau da an, wo GLUECIFER oder TURBONEGRO einst aufhörten und verspricht damit rasante, aber eben auch durchaus räudige Punkrock-Unterhaltung.
Der eröffnende Titeltrack hat dann aber erst einmal durchaus eine sperrige Seite, die ein wenig an Post-Hardcore-Heroen denken lässt, bevor im Refrain dann doch eine durchaus poppige Hookline das Zepter übernimmt und sich schnell im Gedächtnis festbeißt. Eine gute Eröffnung, die neben den eingangs als Referenzen genannten Bands auch noch die Landsleute KVELERTAK als Querverweis mit auf den Plan holt, denn die teils ungeschliffene Gesangsdarbietung und auch die sägenden Gitarren lassen durchaus im besten Sinne an die Kollegen aus Stavanger denken. 'How To Do Nothing' unterstreicht die gerade genannte Parallele noch einmal deutlich, denn hier übernehmen plötzlich coole Lead-Gitarren komplett das Zepter und peitschen eine hoch unterhaltsame Nummer nach vorne, die von einem großen Refrain auch noch ordentlich gesangliche Ohrwurm-Qualitäten eingepflanzt bekommt. So macht der Grenzgang zwischen Punk und Rock jede Menge Spaß!
Und auch im weiteren Verlauf der Spielzeit feuern die Norweger auf allen Zylindern. Dabei ist es dann auch egal, ob es mal ruppiger oder melodischer zur Sache geht, denn prägnant sind die Kompositionen des Fünfers eigentlich immer. 'Norwegians Abroad' ist dann auch schnell ein weiterer Anspieltipp, den ich euch dringend ans Herz legen möchte, während 'Dig A Ditch' zeigt, dass die Jungs durchaus auch melancholischere Töne beherrschen und nicht verloren wirken, wenn sie doch auch einmal das Gaspedal nicht gänzlich durchtreten. Am meisten Laune macht "November Boys" trotzdem immer dann, wenn Gitarren und Gesang sich darum streiten, wer uns denn nun zwingede Melodien mit auf den Weg geben darf. 'A Blazer In The Northern Sky' oder auch 'All My Friends Are Dead Inside' drängen sich hier noch als weitere Höhepunkte auf, womit ich allerdings keinesfalls andere Tracks der Scheibe abwerten möchte, denn wirkliche Ausfälle konnte ich auch nach mehreren Durchläufen nicht finden.
So kann ich mich am Ende auch so kurz und kompakt fassen, wie die Tracks auf "November Boys" allesamt ausgefallen sind: Wenn ihr die skandinavische Interpretation von Rock und Punk mögt, dann müsst ihr THE GOOD THE BAD AND THE ZUGLY unbedingt auf dem Zettel haben, denn viel unterhaltsamer kann man die beiden Genres nicht miteinander verschmelzen. Sogar meine persönlichen Lieblinge von KVELERTAK müssen sich warm anziehen, denn dieser Fünfer aus Oslo ist qualitativ dicht am großartigen Output der eigenen Landsleute dran. Stark!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs