ARGUS MEGERE - Cerburea Apusului
Mehr über Argus Megere
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Loud Rage Music
- Release:
- 10.12.2025
- Volvura
- Iarba-fiarelor
- Cărvunele Vieții
- Sarpele Din Nouri
- Soma
Ergreifende Epik in fünf gewaltigen Akten.
Gerade wenn tagtäglich unzählige neue Platten aus allen Segmenten des Metals herangekarrt werden, man immer wieder glaubt, die essentiellen Dinge bereits tausendfach gehört zu haben, ist es eine absolute Seltenheit, dass ein einzelner Track so viele Gänsehautmomente überträgt wie 'Iarba-fiarelor'. Das 17-minütige Magnum Opus von ARGUS MEGERE ist zwar nur eine von fünf wunderschönen Kompositionen auf dem aktuellen Werk der rumänischen Dak-Metal-Combo, allerdings transportiert er die ganze Vielzahl der düsteren Emotionen, die es auch auf "Cerburea Apusului" geschafft haben, doch am Gewaltigsten.
Diese Anmut beim schleppenden Aufbau der Melodien, die Erhabenheit, mit der dezente Folk-Melodien sich hier mit melancholischem Black Metal vereinen, dieses dauerhafte Steigerungspotenzial, das bis zur letzten Sekunde vorherrscht, und zuletzt diese ergreifende Performance sind Sternstunden dieser Musik und eine ganz klare 10/10-Darbietung, die man wirklich nicht mehr häufig in dieser Form zu hören bekommt.
Die neue Scheibe, immerhin die erste seit 2017, auf dieses einzelne Stück zu reduzieren, ist jedoch völlig verkehrt, denn auch um die mit Abstand längste NUmmer von "Cerburea Apusului" herum wird hier mächtig gezaubert. Elemente aus Progressive Rock, Gothic Metal und gelegentlich rauem Black Metal verschmelzen hier zu einer wunderschönen Einheit, schaffen so viele Kontraste und Harmonien, finden aber immer wieder neu zusammen und formen schließlich ein Konzept, das binnen weniger Sekunden zu einem fesselnden Gewaltakt mutiert - auch das von der ersten Note bis zum letzten Ton!
Bereits in der Vergangenheit hat ARGUS MEGERE in unregelmäßigen Abständen echte Meisterwerke erschaffen, manche noch tief im Black Metal der Anfangstage verwurzelt, andere wiederum mit diesem epischen Versatz, der sich auch auf "Cerburea Apusului" immer weiter ausbreitet und einen Klangkosmos generiert, dessen heimelige Gefühlswelten tief unter die Haut gehen. Das Geschick beim Songwriting ist bemerkenswert, die atmosphärische Dichte und diese eigenwillige Mischung trotz ihrer monumentalen Strukturen sind so toll auf den Punkt gebracht, ohne sich dabei von irgendwelchen externen Einflüssen aus der Ruhe bringen zu lassen. Kurz vor Torschluss haben die Osteuropäer das definitiv stärkste epische Düster-Metal-Album des Jahres 2025 veröffentlicht - und es wird auch in den Folgejahren noch lange nachhallen. Gewaltig!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Björn Backes


