THE 3RD ATTEMPT - Born In Thorns
Mehr über The 3rd Attempt
- Genre:
- Black/Thrash
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Karisma Daark Records Essence
- Release:
- 25.09.2015
- Torment Nation
- Dark Vision
- Art Of Domination
- We Defy
- Born In Thorns
- Beast Within
- Sons Of The Winter
- Nekrogrammaton
- Fire Storm
- Anti-Self
Hochexplosive Black-Metal-Mischung mit Thrash- und Death-Einflüssen
Bei Karisma Dark Records Essence hat man definitiv ein Gespür für qualitativ hochwertige Black-Metal-Formationen. Am 9. September dieses Jahres haben die Underground-Black-Metaller von Orkan unter der Führung von Karisma Dark ihren zweiten Studiokracher veröffentlicht und nun am 25. des selben Monats war THE 3RD ATTEMPT mit "Born In Thorns" am Zug. Aber etwas anderes ist von einem in Bergen beheimatetem Label auch nicht zu erwarten. Die um das ex-CARPATHIAN FOREST-Gitarristenduo Tchort und Bloodpervertor geschmiedete Band zeugt von modernem und umfangreichen Songwriting, welches sich durch einen gesunden Mix an Black, Thrash und Punk auszeichnet.
Auch wenn es ungewöhnlich klingt ein Black-Metal-Album als frisch zu bezeichnen, ist es doch genau das: Angefangen beim klaren, scharfen Sound, für den Produzent Endre Kirkesola, welcher unteranderem auch schon mit TSJUDER arbeitete, verantwortlich ist, bis hin zum bunten Mix an Metalgenres von Thrash bis Death, welche die beiden Songwriter an der Gitarre mit einer ordentlichen Prise Black-Metal-Grimness zusammen mischen, ist die Musik von 3RD ATTEMPT durchgehend erfrischend. Kein Song klingt wie der vorherige und das genreübergreifende, dennoch oft traditionell gehaltene Songwriting ist wegweisend für modernen Black Metal.
'Torment Nation' ist ein Black’n’Roll-Kracher mit Punkeinflüssen, der zum Schluss hin ziemlich thrashig daher kommt. Das einzige was da noch wirklich Black Metal ist, ist die kratzige Stimme von Sänger Odamark, obwohl dieser auch einige clean anmutende Einlagen bringt. Das Ganze bringt aber ordentlich Variation mit sich wodurch Langeweile durchweg Fehlanzeige ist. Das darauffolgende Stück 'Dark Vision' ist, wie der Titel es bereits ankündigt, noch mehr im traditionellen Black Metal verankert als seine thrashigeren Songkumpanen des Albums. Nicht zuletzt wegen dem äußerst melodischen und atmosphärischen Outroriff mit Soloqualität.
In der zweiten Hälfte wird die Scheibe dann Death-Metal-lastiger was die Einflüsse angeht. Bei 'Born In Thorns' beispielsweise übt sich Odamark in gutturalen Growls, und auch die Gitarren verabschieden ein slammiges Versriff unterstützt von schwerem Doublebassgewitter. Sehr angenehm ist auch, dass die Band sich traut, einige cleane Gesangspassagen wie am Schluss des besagten Songs einzubauen. Diese funktionieren hinsichtlich des Wiederaufbaus von klagender Stimmung zwischen den leichteren Black/Thrash-Einlagen sehr gut. Überhaupt wird die Platte gegen Ende hin noch richtig stark. 'Sons of the Winter' erinnert nicht nur vom Titel her an Black-Metal-Klassiker wie 'Sons of Northern Darkness', sondern auch musikalisch, durch sein atmosphärisch-schleppendes Riffing, den Mitsingchorus und das heroisch ausklingende Ende.
Highlight ist jedoch Song Nummer Acht. 'Nekrogrammaton' startet mit Oldschool-Black-Metal voll auf die Zwölf, um sich nachher in einen tanzbaren Black’n’Roll-Mitgröhlchorus zu steigern. Der Song gipfelt jedoch in dem darauffolgenden headbang-und moshpittauglichen Thrashgroove, welcher Genre-gerecht gegen Ende des Tracks platziert, gut in Szene gesetzt ist.
Mit "Born In Thorns" spricht THE 3RD ATTEMPT sicherlich nicht nur eingefleischte Blackmetaller sondern auch Fans anderer extremer Metalgenres an. Und das nicht nur wegen des abwechslungsreichen Songwritings und der vielfältigen Einflüssen. Denn THE 3RD ATTEMPT gehört zu den wenigen Bands, welche Black Metal für eine moderne Weiterentwicklung offen machen und gekonnt in diese Richtung hin experimentieren.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Scott Kutting