THANATEROS - On Fragile Wings
Mehr über Thanateros
- Genre:
- Dark Rock, Folk Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Echozone/Bob-Media
- Release:
- 25.03.2022
- Kymbalion (Time To Fly)
- Burn
- On The Barricades
- Coven Of The Drowned
- Passengers
- Black Forest Calling
- We Are The Ravens
- Source Of It All
- Solitude
- Fading
- Nothing Lasts Forever
- Running Up That Hill
Mit Geige und tiefer Stimme.
Warum muss so was immer aus Deutschland kommen? Als THANATEROS präsentieren sich fünf schwarz gewandete und geschminkte Burschen, die so eine Art modischen Wellness-Gothic-Verschnitt spielen, der sich selbst offenbar mächtig ernst nimmt. Bandkopf und Sänger Ben Richter, der seine Gruppe personell und konzeptionell schon mal geändert hat, wird derzeit von einer typischen Rockaufstellung aus Gitarre, Bass und Schlagzeug sowie einer Geige, die für einen deutlichen Folkanteil sorgt, begleitet. Dazu singt er mit einer theatralisch affektierten Bass-Stimme.
Das neueste Album der Gruppe heißt "On Fragile Wings", da der textliche Schwerpunkt laut Bandauskunft als "Seelenschau" umschrieben werden kann und Vögel in verschiedenen Kulturen als Symbol der Seele gelten. Da die Musik im Dark- und Folk-Rock-Bereich angesiedelt ist, herrscht natürlich ein eher gedrosseltes Tempo vor, wodurch das Album über seine Spieldauer von 58 Minuten am Hörer ein wenig vorbeiplätschert. Allein 'Passengers' bildet hier eine klare Ausnahme, ebenso 'Fading', allerdings dürfte dieses Stück mit seinen elektronischen Spielereien das Rockterritorium verlassen. Hinzu kommt, dass die Kompositionen in der Regel auch nicht besonders stark sind. Natürlich sollen hier aber auch die besser gelungenen Fälle nicht unterschlagen werden, wie 'Burn' mit einem netten Solo, stellenweise auch 'On The Barricades', 'Nothing Lasts Forever' und die Powerballade 'Source Of It all', bei der die Langsamkeit angemessen ist, zumal sie auch an den passenden Stellen beschleunigt. Am anderen Ende steht 'Coven Of The Drowned' mit seinem schlagerhaften Chorus. Ob es klug war, dieses Album mit einem Cover der Songeschreiberbegabung KATE BUSH ausklingen zu lassen, muss die Band selbst wissen. Auf jeden Fall hat deren 1985er Hit 'Running Up That Hill' eine eigenständige und interessante Interpretation bekommen.
Produziert wurde die Scheibe von Simon Rippin (NEFILIM, NFD), dem ein klarer Sound und eine ausgewogene Abmischung der elektrischen wie akustischen Instrumente gelungen ist. Seine Mitwirkung sollte jedoch stilistisch keine falschen Erwartungen wecken. Wer UNHEILIG und dergleichen mag, wird sicher auch etwas mit THANATEROS anfangen können.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser