TARDY BROTHERS - Bloodline
Mehr über Tardy Brothers
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Candlelight Records / Soulfood
- Release:
- 20.03.2009
- Bring You Down
- Bloodline
- I'm Alive
- Deep Down
- Wired
- Fate's Call
- Eternal Lies
- Scream Descendent
- Fade Away
Die OBITUARY-Brüder kerieren einen Silberling, der in etwa klingt wie...OBITUARY!
Die beiden Tardy-Recken Donald und John geistern schon seit 25 Jahren durch den extrem-metallischen Underground, damals noch unter dem Banner EXECUTIONER, später dann beim populären Todesblei-Outfit OBITUARY. Zum silbernen Jubiläum sahen sich die beiden daher veranlasst, ihre immens lange Szene-Zugehörigkeit mit einem besonderen Album zu feiern, welches auf den Punkt bringen soll, wofür die Musik der TARDY BROTHERS in all dieser Zeit gestanden hat. Sinnvoll? Fraglich - vor allem vor dem Hintergrund, dass "Bloodline" nicht mehr oder weniger ist als ein typischer Death-Metal-Release im OBITUARY-Style. Aber nun, gönnen wir den Jungs ihren Spaß...
Die ganze Sache rollt bereits verdächtig bekannt an, wenngleich auch mit der nötigen Durchschlagskraft. Der langsame Opener 'Bring You Down' und das darauf folgende, schön im Midtempo gehaltene Titelstück lassen jedenfalls keine Zweifel aufkommen, wer hier am Werke ist. Und dennoch: Es handelt sich um ein eigenes Projekt, wo bleibt da die Eigenständigkeit? Nun, jenes Problem war vorab bereits zu erahnen und zieht sich wie ein zäher Faden durch die neun prinzipiell meist ordentlichen Songs. Der einzige, wesentliche Unterschied zum Original: Die Überzeugungskraft von "Bloodline" ist ein wenig lückenhaft und lässt besonders zum Schluss hin deutlich nach. Eine Nummer wie beispielweise 'Eternal Lies' ist einfach nur langweilig und aufgrund des fast schon rockigen Gitarrensounds auch nicht mit der nötigen Power ausgestattet. Aber auch 'Fade Away' und das anstrengende Interludium 'Wired' zeugen nicht von den Qualitäten, die die beiden Tardys in der Regel bei ihrer Stammgruppe unterbringen - und gerade das macht dieses Projekt noch fragwürdiger, als es ohnehin schon ist.
Immerhin, in der ersten Hälfte bescheren die TARDY BROTHERS ihrer ganz klar definierten Zielgruppe ein paar wohlige Deja-vus, etwa im thrashigen 'Deep Down' oder eben im schlagfertigen 'Bloodline' - hier findet man definitiv alles, was der OBITUARY-Fan liebt und von dem er auch nicht genug bekommen kann. Sobald das Tempo jedoch zu deutlich herausgenommen wird und man in Standard-Grooves verfällt, unterbieten Donald und John ihre gewohnten Qualitäten und liefern die einzig plausible Erklärung dafür, dass diese Scheibe nicht unter dem bekannteen Banner veröffentlicht wird: Nämlich im direkten Vergleich unterliegt man den Brüdern im Geiste so oder so - und das wohl gemerkt trotz eines sehr gut aufgelegten Ralph Santolla an den Gitarren. Ergo: Eher für Die-Hard-Kompagnons zu empfehlen!
Anspieltipps: Bloodline, Deep Down
- Redakteur:
- Björn Backes