TANK - This Means War
Mehr über Tank
- Genre:
- NWOBHM
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- High Roller Records
- Release:
- 27.05.2022
- Just Like Something From Hell
- Hot Lead, Cold Steel
- This Means War
- Laughing In The Face Of Death
- If We Go (We Go Down Fighting)
- I (Won't Ever Let You Down)
- Echoes Of A Distant Battle / Swapiyayo
- The Man That Never Was
- Whichcatchewedmycuckoo
Lehrstunde in Sachen Heavy Metal!
An das Jahr 1983 kann ich mich noch wunderbar erinnern. Der Kaufrausch hatte mich und mein Taschengeld komplett im Griff. Aus Übersee kamen die ersten Scheiben, die uns mit offenen Mündern vor der Anlage zurückließen, denn so etwas wie "Heavy Metal Maniac" oder "Kill Em All" hatten wir vorher noch nicht gehört. Dazu kamen dann noch so unbedeutende Sachen wie "Holy Diver", "Guilty As Charged", "Piece Of Mind" oder "Thunder And Lightning" auf den Markt. Man kann also sagen, dass es durchaus etliche Veröffentlichungen gab, die einem das Wässerchen in der Ritze zum Kochen bringen konnten. Für mich gab es aber nur eine Veröffentlichung wegen welcher ich wochenlang in die Hamburger Innenstadt gefahren bin, um zu schauen, ob sie denn schon veröffentlicht sei. Ohne Internet und genaue Daten war es nämlich manchmal noch recht schwierig, konkrete Termine zu ermitteln. Machte ja aber nichts, denn im Ernstfall fand man ja eine andere tolle Scheibe. Das Ziel meiner Begierde hörte auf den Namen "This Means War" und sollte die dritte Veröffentlichung meiner Helden von TANK werden. Dieses Mal gab es eine sehr gravierende Veränderung, denn aus dem Trio war ein Quartett geworden. Mit Mick Tucker, der vormals bei AXIS zu hören war, gab es einen zweiten Gitarristen und aus den Vorab-Infos wusste ich, dass es tatsächlich Keyboard-Einsätze auf dem Album geben würde. Beinahe unvorstellbar, wenn man das charmante Gerumpel auf den beiden Vorgängern im Ohr hat. Entsprechend wuschig war ich also.
Als ich das gute Stück dann endlich in Händen hielt und das grandiose Cover sah, war ich erstmal einigermaßen erleichtert, denn das sah noch immer nach rabiatem Gebrate aus. Die Anzahl von nur sieben Songs ließ allerdings auf längeres Material schließen, was mich noch immer mit etwas Unbehagen in der Magengrube auf der Rückfahrt bangen ließ. Zuhause wurde dann sofort die Jungfernfahrt gestartet und das lange 'Just Like Something From Hell' begann sofort mit einem Tastenintro. Das war ungewohnt, aber gleichzeitig auch cool. Kurz danach setzt die Gitarrenfront ein und man bekommt ein gewohntes TANK-Gebretzel serviert. Der Unterschied zu den alten Nummern: Alles klingt etwas strukturierter, der Punk ist verschwunden und es regiert der Heavy Rock. Ist das schlimm? Schmeckt Himbeereis nach Brokkoli? Aha!
Ich war und bin bis heute begeistert von diesem Song, diesem Album, dieser Besetzung. Alle sieben Nummern zeichnen sich durch coole Melodien aus, sind abwechslungsreich und habe spätestens durch den unverkennbaren Gesang die typische TANK-Trademarks. 'Hot Lead, Cold Steel' ist ein ungewohnt stampfender Song, der sofort um mitgrölen animiert. 'I (Won't Ever Let You Down)' ist eine tolle Ballade und 'Echoes Of A Distant Battle' ist wohl eine der besten musikalischen Schlachtplatten der Dekade. Ganz wundervoll!
Auf dem aktuellen Re-Release finden wir die beiden B-Seiten-Songs der "Echoes Of A Distant Battle"-12". 'Whichcatchewedmycuckoo' ist ein typischer Fall für TANKschen Humor und 'The Man That Never Was' geht als ordentlicher Stampfer durch. Darf man kennen, ist aber kein Pflichtprogramm. Dies ändert aber natürlich nichts an der Klasse des eigentlichen Albums
Entscheidet Euch für eine der vielen Farben bei den Vinyls oder für die CD. Die Aufmachung und das Klangbild sind lohnenswert.
Wer sich bisher immer mit der schlechten Erhältlichkeit des Albums herausgeredet hat, ist nun in der Pflicht, hier endlich zuzuschlagen. Klassiker!
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Holger Andrae