TAKIDA - The Agony Flame
Mehr über Takida
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 09.02.2024
- Third Strike
- The Other Side
- Sacred Spell
- In Time
- Your Blood Awaits You
- Nothing But A Misplace
- The Loneliest Hour
- Sickening
- Isolated (Smoke & Mirrors)
- On The Line
- Second Fiddle
Charismatischer Käse.
TAKIDA ist zurück, was mächtig Freude hier im Chateau Büttner du Gelsenkirchen sorgt. Die Schweden begleiten den Autor nun schon eine halbe Ewigkeit, genau seit dem zweiten ALbum "Bury The Lies". Danach sind noch einige Nummer eins Hit-Alben in Schweden hinzugekommen. Nun liegt mit "The Agony Flame" das neue, mittlerweile achte Scheibchen der Jungs vor. Was ist verändert worden im Vergleich zu den Vorgängeralben, respektive, hat sich überhaupt etwas verändert? Und wäre dies überhaupt nötig? Immerhin lotet TAKIDA die Grenzen ihres Stils schon seit Ewigkeiten gut aus.
Und erfolgreich dazu (fünf Mal die Charts für längere Zeit zu toppen schafft nicht jeder), von daher müsste eine Neuerung im Bandsound eher obsolet sein. Ist sie aber nicht, denn auch auf "The Agony Flame" lotet TAKIDA weiter die Grenzen aus. Im konkreten Fall gehen die Stücke auf dem achten Album der Schweden weniger schnell ins Ohr und sind auch weniger "cheesy" (O-Ton Gitarrist Tomas). Und dennoch gibt es auch hier genug Hits zu hören, bei denen ich dahinschmelzen kann. Die omnipräsente Melancholie, die die Musik von TAKIDA schon seit jeher auszeichnet, ist noch immer vorhanden und heuer nur etwas mehr in den Mittelpunkt gerückt, ohne gleich in depressive Gefilde abzurutschen. Das ist schon ein Kunststück, das TAKIDA da immer wieder gelingt. Songs wie 'Sacred Spell' gehen direkt ins Herz, sind dabei aber immer so komponiert, dass es einen schönen Spannungsbogen gibt und so nie Langeweile entsteht. Auch wenn die neuen Songs eher dazu dienen, dass man ihnen öfter Gehör schenkt und sie nicht sofort ins Ohr gehen, wie der Opener 'Third Strike'. Demgegenüber stehen Stücke wie das folgende 'The Other Side', die eher in die 'typische' TAKIDA Richtung gehen. Man kann auf "The Agony Flame" eine Menge entdecken, wenn man den Songs genügend Zeit gibt, sich zu entwickeln.
Über allem steht natürlich die charismatische Stimme von Robert Petterson, der den Songs eine Wohlfühlatmosphäre verleiht, sodass man sich entspannt zurücklehnen und seinen Geschichten lauschen kann. Petterson versteht es, den Stücken seinen Stempel sanft aufzudrücken und den Songs so eine ganz eigene Magie zu verleihen. Zwar finden sich Stücke, die nach vorne gehen, leider nur sehr selten auf "The Agony Flame", 'Isolated (Smoke & Mirrors)' ist so ein Beispiel. Trotzdem ist "The Agony Flame" ein Rundling von höchstem Niveau.
Wenn man also etwas an dem neuen Album des Quintetts aus Schweden kritisieren will, dann, dass die Handbremse zu oft angezogen bleibt. Das wirkt auf manchen Betrachter zunächst ein wenig langweilig. TAKIDA hat jedoch genug gute Songwriter in ihren Reihen, sodass dieser "Mangel" durch qualitativ hochwertige Stücke ersetzt wird. Es gibt im Februar also ein klasse Pop-Rock-Album aus Schweden, das sich Fans von NICKELBACK (sorry Jungs, ich weiß, ihr liebt deutschen Heavy Metal) oder R.E.M. gerne geben dürfen. Es lohnt sich auf jeden Fall, denn TAKIDA macht die Sache sehr gut. Anders als vorher, aber genau das erwartet man ja von einer Band: Weiterentwicklung.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Colin Büttner