TAD - Salt Lick (Re-Release 2016)
Mehr über TAD
- Genre:
- Grunge / Noise Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Sub Pop / Cargo Records
- Release:
- 04.11.2016
- Axe To Grind
- High On The Hog
- Wood Goblins
- Hibernations
- Glue Machine
- Potlatch
- Loser
- Cooking With Gas
- Habit Necessity
- Damaged
Musikgeschichte weit entfernt vom Easy Listening.
Schwerfälliger Noise-Rock trifft es besser als Grunge. Denn Seattles Söhne TAD werden zu den holzfällerhemdentragenden Metaltötern gezählt, die Ende der Achtziger begannen, die Musikszene aufzumischen. Aber das ist ja bestens bekannt, wenn auch die Band selbst nie den großen Durchbruch erfahren durfte.
Und damit sind wir wieder beim Lärm. Denn TAD ist einfach lauter als der ganze weinerliche Grunge-Trupp, hier wird kernig gerockt und mit Inbrunst möglichst viel Krach produziert. "Salt Lick" von 1991 ist ein Werk aus der Mitte der Bandgeschichte, und mit sechs Stücken, die insgesamt gerade einmal eine Spielzeit von achtzehn Minuten aufweisen, nicht nur ein interessantes Dokument einer musikalischen Bewegung, sondern auch noch äußerst kurzweilige Unterhaltung. Sechsmal bricht das Quartett über den Hörer herein, und die neue Abmischung von Grunge-Held Jack Endino lässt die Songs mächtig und gewaltig erklingen. Komplett mit Rückkoppelungen und imaginären Schweißgeruch.
Als Bonus gibt es noch vier Bonustracks, die das Scheibchen zu einem vollständigen Album machen, auch wenn die Stücke nicht direkt dazu gehören, da sie von Singles, unter anderem 'Loser/Cooking With Gas', und einer obskuren Splitscheibe mit PUSSY GALORE stammen. Diese Stücke sind zwischen brillant wie 'Loser', ungestüm wie 'Habit Necessity' und anstrengend wie 'Cooking With Gas' oder schräg und mit AC/DC-Hommage im Mittelteil wie 'Damaged' einzuordnen. Zusätzlich enthält das schön aufgemachte Digibook ein Blatt mit einem aktuellen Interview, das viele Hintergrundinformationen zur Entstehung selbigen gibt.
Sechs Dampfwalzen und vier exotische Bonusstücke, wer dabei an einen leckeren Kopfnickabend mit Bier und Erinnerungen denkt, sollte unbedingt zugreifen, auch wenn die vollwertigen Alben TADs natürlich Vorrang haben dürfen. Ein schönes Dokument einer Band, die beinahe in Vergessenheit geraten wäre. Das wäre sträflich gewesen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger