STIKKI FYKK - Eight Ladiez In The Late Eightiez
Mehr über Stikki Fykk
- Genre:
- Poser Rock
- Label:
- Sunset Records
- Release:
- 30.09.2002
- Porn Rock Airlinez
- Glam Rock Boulevard
- Whizkey Luvin´ Nymphoz
- A Good Girl´z Money And A Bad Girl´z Titz
- Pour Sum Sugar Down On Me
- Intro (Eight Ladiez In The Late Eightiez)
- Eight Ladiez In The Late Eightiez
- Chapel Of Sleaze
- Proud To Be Intolerant
- Lippstikk Luverz
- Neighbourhood In Hollywood
- Your Sister´z My Next Homework Session
- Sex Police Can´t Stop Me
- Dr. Vinnie Stikk
- Angoracatz In Dollywood
- Lady Dynamite
- Sexxy Nunn
Von den STIKKIES, wie sie von ihren vielen (?) Fans voller Bewunderung genannt werden, weiß keiner wirklich etwas Genaues. Gerüchten zufolge haben sie sich irgendwann Mitte der Neunziger Jahre gegründet, um der Welt zu zeigen, was richtiger Sleaze ist. Ihre größten Vorbilder sind so talentierte Ausnahme-Combos (*räusper*) wie PRETTY BOY FLOYD, TIGERTAILZ oder POISON, denen sie allerdings im punkto Coolness, Toughness und Sleaze-Faktor um Längen voraus sind. Doch so ganz ernst nehmen darf man diese Band natürlich nicht - sie tut das ja auch nicht, wie das aktuelle Line-up beweist, das ich euch nicht vorenthalten will:
Dr. Vinnie Stikk - Screamz & Shoutz & Sleazy Likkin´
Big Trigg - Crrazzy Likk Gitarzz & Xtreme Posin´
Jean Dupont - Shokkin´ Riff Gitarzz & Acouzticc Stringz
Fixxi Den-Sevillia - Fukkin´ Bazz & Horny Slidez
Carloz De Figgano - Nazty Drumz & Big Stikkz
Lord Fifi La Rou - Erotic Danzin´ & Backstage Romancin´
Vincent B. Wilde - Nice Lookin´ & Riffz Cookin´
Sir Lippstikk Johnzon - Acting Cool In Guitar School
Steely Maze - Rhythm Stealin´ Skin Peelin´
Die erste Veröffentlichung von STIKKI FYKK war bereits Ende 1996 in Form von "Born To Likk", die mit einer "überzeugenden" Live-Show (Lippstikks, Eyeliner, Rouge, Wedeltücher, schrille Klamotten, Frauen, usw.) gefeiert wurde. Der erste Longplayer ließ dann aber noch ein ganzes Weilchen auf sich warten, denn erst Ende 1999 wurden die 15 Songs für das Debüt-Album "Fazt Carz An´ Rock ´n´ Roll Starz" aufgenommen... Lange Rede, kurzer Sinn: Dr. Vinnie Stikk & Co. sind nun mit ihrem zweiten Album, "Eight Ladiez In The Late Eightiez", am Start, auf dem laut Beipackzettel der Plattenfirma eine "deutliche Weiterentwicklung" (*hüstel*) zu hören ist...
Nach dem hörspiel-mäßigen Intro "Porn Rock Airlinez" (der Titel spricht ja schon für sich ;-)) legen STIKKI FYKK mit "Glam Rock Boulevard" gleich recht ordentlich los. Dass man den musikalischen Anspruch bei dieser Combo sehr zurückschrauben muss, versteht sich fast von selbst, denn schließlich steht für die Herren Musiker der Spaß im Vordergrund, und ihre Songs dienen eigentlich nur der Verehrung ihrer großen Idole. So haben sie sich auch voll und ganz dem True Poser Rock verschrieben, der Bands wie den oben genannten, aber auch CINDERELLA oder MÖTLEY CRÜE huldigt. Auch "Whizkey Luvin´ Nymphoz" orientiert sich selbstverständlich hundertprozentig am Stil der genannten oder ähnlicher Bands. Es fällt zwar nicht weiter auf, dass die Jungs dabei mit vier Gitarren zu Werke gehen, aber darum geht es wie gesagt auch nicht. Dass es bei STIKKI FYKK ausschließlich um Sex & Drugs & Rock´n´Roll und vor allem um Sex geht, unterstreichen Songs wie der folgende "A Good Girl´z Money And A Bad Girl´z Titz" nur allzu deutlich. Mit "Pour Sum Sugar Down On Me" schalten die Jungs ein paar Gänge zurück, und sie haben damit eine Ballade am Start, die einfach nur zum Mitgröhlen einlädt (etwas anderes machen die Jungs schließlich auch nicht). Der Titelsong "Eight Ladiez In The Late Eightiez" wird wieder von einem kleinen Hörspiel eingeleitet, aber dann geht es musikalisch auch schon wieder ins bekannte Fahrwasser. Aber Songtitel wie eben dieser zeigen, dass die Jungs vor lyrischer Genialität nur so strotzen - kein Wunder also, dass für die musikalische Kreativität nicht mehr viel übrig bleibt. Mit "Chapel Of Sleaze" haben STIKKI FYKK dann eine extrem kultige Quasi-Cover-Version von MORBID ANGEL zu bieten, die man wohl selbst gehört haben sollte - cool! ;-) Anschließend wird´s dann mit "Proud To Be Intolerant" richtig true - oder muss ich Textzeilen wie "I hate disco, I hate rap, funk and soul and all that crap, what I like iz rock´n´roll, it´s like medicine for my soul" noch etwas hinzufügen?!? Mit "Lippstikk Luverz" folgt dann wieder eine regelrechte Mitgröhl-Hymne, und auch "Neighbourhood In Hollywood" dürfte live noch um einiges besser funktionieren als auf CD. Ich weiß ja nicht, ob für STIKKI FYKK beim Thema Groupies nicht eher der Wunsch der Vater des Gedankens ist, aber auf alle Fälle wird diese Thematik bei "Your Sister´z My Next Homework Session" (wieder mal) aufgegriffen. In eine ähnliche Richtung geht auch das anschließende "Sex Police Can´t Stop Me", auch wenn es hier musikalisch mal etwas aggressiver zur Sache geht und die Gitarren richtig druckvoll daherkommen. Bei "Dr. Vinnie Stikk" geht es dann - wie könnte es anders sein - um die sexuellen Visionen des STIKKI FYKK-Frontmanns, wobei die Instrumentierung wieder einmal in das bislang gewohnte Bild passt. Ganz anders sieht das beim zweistimmig gesungenen "Angoracatz In Dollywood" aus, dem schnellsten Song auf dem Album - hier können die Jungs mit kraftvollen Gitarrenriffs aufwarten, und auch das Drumming ist hier nicht wirklich von schlechten Eltern (von dieser Sorte würde man sich mehr wünschen). Die beiden Vokalisten haben zwar zu tun, das Tempo mitzugehen - worunter die Verständlichkeit etwas leidet -, aber das spielt ja hier auch keine große Rolle. "Lady Dynamite" ist dann geschwindigkeitstechnisch wieder etwas verhaltener ausgefallen, aber dafür groovt dieser Song umso mehr. Den krönenden Abschluss des Albums bildet dann "Sexxy Nunn", das sehr riff-lastig daherkommt und dessen Chorus sich nachhaltig im Gehörgang einnistet - bei der an den Tag gelegten Penetranz auch kein Wunder. (Die letzten beiden Nummern sind Demo-Songs, wodurch die weitaus rohere Produktion zu erklären ist.)
STIKKI FYKK sind auf alle Fälle eine Love-´em-or-hate-´em-Band, und das ändert sich auch mit "Eight Ladiez In The Late Eightiez" nicht. Es wird sicherlich Leute geben, die diese Scheibe absolut genial und cool finden, aber die Mehrheit wird mit diesem Album wahrscheinlich nicht viel anfangen können. Deswegen kann mein Rat nur lauten: Hört euch diese CD einfach mal an und bildet euch selbst ein Urteil. Oder noch besser: Besucht doch ein STIKKI FYKK-Konzert, denn live funktionieren die Songs auf alle Fälle noch viel besser!
Anspieltipps: Eight Ladiez In The Late Eightiez; Proud To Be Intolerant; Angoracatz In Dollywood
- Redakteur:
- Martin Schaich