SOLACE OF REQUIEM - The Great Awakening
Mehr über Solace Of Requiem
- Genre:
- Technical Death
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigen
- Release:
- 12.11.2010
- Transcending The Archaic
- Rivers
- Devine Punishment
- Mariner
- Those Born To Suffer
- Perspective From The Tesseract
- Scourge Of Wills
- Arctic Reflections
- Homage To Shiva
Guten Tag: Einmal Gehirnmassaker zum mitnehmen bitte!
Bereits 1990 mit jungen Jahren gegründet, haben SOLACE OF REQUIEM aus Virginia einige wilde Fahrten auf dem Bandkarussel hinter sich. 2004 veröffentlichte man das erste Album, 2006 folgte "Utopia Reborn" (mit Gastbeitrag von Bret Hoffmann/MALEVOLANT CREATION).
Das hier besprochene, von Andy Classen produzierte Werk, hat es faustdick hinter den Ohren. Eine Track-by-Track-Analyse ist kaum möglich, so detailliert, brutal, schnell und technisch versiert fliegen die neun Tracks aus den Boxen. Für Extrem-Metaller unter euch stellt "The Great Awakening" ein gefundenes Fressen dar. Kein Song ist auf Anhieb nachvollziehbar, die klassischen Pop-Strukturen lassen (zum Glück) auch zu wünschen übrig, mit typischen Harmonien kommt man hier auch nicht weiter.
Eingerahmt wird "The Great Awakening" von drei Instrumental-Stücken ('Transcending The Archaic', 'Perspective From The Tesseract', 'Homage To Shiva'), die zwar eher schmückendes Beiwerk sind und sonst nicht großartig auffallen, aber wichtig für das Gesamtbild sind. Umso mehr ins Gewicht fallen die übrigen sechs Tracks. Zwischen den tonnenweisen Blast- und Hyperblast-Attacken finden immer wieder geniale, kryptische Riffs und nackenzerrende Rhythmen ihren Weg zum Hörer, ein Charterfolg sieht definitiv anders aus.
'Rivers' stellt schon mal klar, was Sache ist. Letzte Möglichkeit, die Stopfunktion zu finden, einfacher wird's nämlich nicht. Jeff Sumrells Gegrunze, das teilweise an Karl Sanders/NILE erinnert, thront relativ amtlich über dem musikalischen Chaos. In 'Those Born To Suffer' darf sogar kurz clean gesungen werden.
Apropos Vocals: Lyrisch gibt es mal nicht das gewohnte Gemetzel, die Texte geben Raum zur Interpretation und lassen sich, wie die Musik, nicht gleich erschließen, ergänzen sich jedoch mit der Musik (was ja nicht allzu oft vorkommt).
'Mariner' ist ein köstliches Exempel gnadenloser Musik. Hier wird in etwas über drei Minuten geballert, was die Muskeln hergeben und so etwas wie eine Struktur lässt sich auch ausmachen. Der Folgetrack 'Those Who Born To Suffer' enthält neben den erwähnten cleanen, vokalen Einschüben, total abgefahrene Soli und für einen Augenblick sogar einen nachvollziehbaren Groove!
Der Titel des abgefahrensten Ritardandi, dass ich bisher gehört habe, geht an 'Scourge Of Wills'. Einfach herrlich verrückt! In 'Arctic Reflections' blastet sich Drummer Dave Fedsco ins Nirwana, bevor "The Great Awakening" instrumental ausgeläutet wird.
Ja, es ist "nur" eine weitere, technische Todestruppe. Doch "The Great Awakening" ist extrem gut gemacht, sauber produziert, dermaßen brutal und verfrickelt, dass die Platte einfach Höllenspaß macht! Ich hätte mir aber trotz aller Frickelei den einen oder anderen Aufhänger gewünscht.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke