SIGNS OF THE SWARM - To Rid Myself Of Truth
Mehr über Signs Of The Swarm
- Genre:
- Deathcore / Progressive Death Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Century Media Records / Sony Music
- Release:
- 22.08.2025
- To Rid Myself Of Truth
- HELLMUSTFEARME
- Natural Selection
- Scars Upon Scars
- Chariot
- Clouded Retinas
- Iron Sacrament
- Forcing To Forget
- Sarkazein
- Fear & Judgement
- Creator
Zerstörerische Musik oder zerstörte Musik?
Gute Zeiten für Deathcore-Fans: Etablierte Helden wie DESPISED ICON mit neuem Material, die LORNA SHORE-Überflieger mit dem nächsten Langspieler, Untergrundveteranen wie SIGNS OF THE SWARM mit frischem Ballerstoff. Von letzterer Kapelle habt ihr bislang nicht viel gehört außer vielleicht einige unschöne Schlagzeilen? Macht nix. Der technisch ausgefeilte, ultrabrutale Stoff dieser US-Amis zieht gegen Genregrößen wie WHITECHAPEL oder FIT FOR AN AUTOPSY weiterhin den Kürzeren. Das liegt in erster Linie daran, dass die Songdienlichkeit - wie bei vielen Deathcore-Acts mit Anleihen im Brutal/Slam Death Metal - zu oft unter die Räder der Brutalitätsmaximierung gerät.
So wird auch auf "To Rid Myself Of Truth" das Aufkommen jeglichen Flows regelmäßig durch den Einsatz von alles zerhackenden Breaks unterbunden; es hagelt Bass-Bomben ohne Ende, die Nackenmuskulatur wird durch Polyrhythmen an ihre natürlichen Grenzen gebracht. Ein permanentes Gemetzel, ein auditives Schlachterlebnis par excellence. Wo bleibt da der Spaß? Gewiss gibt es Freunde einer solchen musikalischen Herangehensweise, aber mal ehrlich, zu mehr als einer dreiviertel Stunde kontinuierlichem Violent Dance im Moshpit taugt so etwas nicht.
Die progressiven Elemente, sprich die komplexe Rhythmik und das unkonventionelle Songwriting, verdienen Anerkennung, aber letztlich will mir einfach kein Song den Gefallen tun, auch nur ein Grundmaß an Faszination zu wecken. Gelegentlich werden ein paar kurze Ruhephasen in das Gewüte gestreut, ehe selbige mit boshafter Selbstverständlichkeit einem immer noch üblerem Geballer zum Opfer fallen. Nur bei 'Forcing To Forget' gibt es ein paar post-metallisch auflockernde Elemente, was aber nicht weiter ins Gewicht fällt.
SIGNS OF THE SWARM zielt auf ein Nischenpublikum ab, das den brutalst möglichen musikalischen Output herbeisehnt, dabei aber Wert auf Komplexität legt. Diese Mischung wird auf "To Rid Myself Of Truth" konsequent bedient. Für meinen Geschmack bewegen sich die elf Tracks allerdings zu oft jenseits der Grenze dessen, was noch als genießbare Kunstform bezeichnet werden kann. Allen Extrem-Sympathisanten viel Spaß mit dieser Schlacht, und brecht euch nichts - das Weichei, das für diese Zeilen verantwortlich zeichnet, zieht sich in harmlosere Todesbleigefilde mit einem Rest Menschlichkeit zurück.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Timon Krause