SCEPTOR - Wrath Of The Gods
Mehr über Sceptor
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Metalizer Records
- Release:
- 03.10.2025
- Intro
- Legion
- Hades & Zeus
- Slave Of Power
- Demon Eyes
- Slow Ride Into The Sun
- Eternal Death
- Poseidon
- Throne Of The Damned
Auf die Geduldsprobe folgt Ernüchterung.
SCEPTOR als eine echte Institution im deutschen Metal zu bezeichnen, wie an anderer Stelle geschehen, scheint ein bisschen weit hergeholt, da die Truppe zum einen noch nicht wirklich viel Material vorzuweisen hat und die Unbeständigkeit im Line-up und im Terminplan zum anderen nicht gerade dazu geführt hat, dass die Band sich wirklich hat etablieren können. Mit Florian Reimann, den man unter anderem von DESTILLERY und GOBLINE BLADE kennt, ist diesmal ein neuer Sänger am Start, mit dessen Hilfe man das Ruder herumreißen und auch mal für etwas mehr Konstanz sorgen möchte. "Wrath Of The Gods", der dritte Release im Bunde, soll es nun richten und als Gamechanger fungieren - doch leider ist hier lediglich der Konjuktiv angebracht, denn wirklich überzeugend klingt SPECTOR im erneuten Restart nicht.
Es sind am Ende recht viele Faktoren, die zum Gesamtdilemma führen und der Band höhere Ehren verweigern. Da wäre zum Beispiel der neue Barde, der im Vergleich zu seinen übrigen Betätigungsfeldern weit hinter den Erwartungen zurückbleibt und viel zu selten auch einmal höhere Töne anschlägt. Reimann nutzt sein Potenzial nur annähernd, aber keinesfalls in vollem Maße, und gehört schlussendlich auch zu den Schwachpunkten der neuen Scheibe. Derweil hat die Instrumentalfraktion auch nicht viel Spektakuläres anzubieten. Die Riffs sind solide, hier und dort gibt es ein paar anständige Soli, aber über die üblichen Heavy-Metal-Standards hinaus kann SCEPTOR nicht auftrumpfen. All das wäre sicherlich akzeptabel, würde die Band zumindest hier und dort mal einen schmissigen Chorus einwerfen oder überhaupt etwas Einprägsames produzieren. Die Ansätze in 'Hades & Zeus' und 'Eternal Death' gehen diesbezüglich noch in Ordnung, doch ansonsten ist auf "Wrath Of The Gods" zumeist Ebbe angesagt, einfach weil die spärlichen Melodien nicht zünden und die Zusammenarbeit zwischen Gesang und Gitarrenfraktion nicht immer harmonisch ist.
Die Herren produzieren ordentliches Handwerk, nicht weniger, aber leider auch nicht mehr. Und wo zu Beginn noch eine vielversprechende Combo in den Startlöchern stand, ist 15 Jahre später nicht mehr viel vom Glanz der Vergangenheit übrig. Viele Kleinigkeiten ergeben in Summe den Stimmungskiller und befördern SCEPTOR leider Gottes Richtung Durchschnitt - und das war eigentlich nicht zu erwarten.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes