SATANINCHEN - Yeah Evil
Mehr über Sataninchen
- Genre:
- Humor
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 22.09.2022
- Yeah, Yeah, Yeah - Yeah Evil
- Panda Metal
- Ti Amo
- Das große Leiden
- Mama
- Manchmal möchte ich schon mit dir
- Da Da Da
- Felis catus
- Gott muss eine Katze sein
- Jugendliebe
- Freu dich bloß nicht zu früh
- Krisensitzung
- Zum Teufel mit Erziehungsarbeit
- Stehaufmännchen - Steh auf, Männchen
- Tränen lügen nicht
- Da Da Da
- Gott muss eine Katze sein
- Stimmungswechsel
- Abschied
Ein bisschen Spaß muss sein.
Ganz ehrlich? Wir lachen heutzutage viel zu selten. Weshalb sollten wir auch in der heutigen Zeit viele Gelegenheiten zum herzlichen Lachen haben? Doch dann kommt SATANINCHEN mit "Yeah Evil" um die Ecke und schon beim Studieren dieses durch und durch außergewöhnlichen und hochwertigen Promo-Paketes werden mir die einen oder anderen Grinser entlockt. Ein paar Panda-Metal-Aufkleber, ein "Yeah Evil"-Bierdeckel und ein sehr selbstironisches "Blablabla und andere Sehenswürdigkeiten"-XL-Booklet mit allerlei lustigen Illustrationen, Meinungen des Feuilletons über SATANINCHEN und die Werdung dieser wohl einzigartigen Combo und keine noch so vernichtende Kritik wird außer Acht gelassen. Hut ab!
Doch noch mehr ins Staunen kam ich beim Öffnen der Presseinfo, als uns ein personifiziertes und mit einem exklusiven "Metal Police Department – Trveness Detective"-Siegelstempel ausgezeichnetes Zertifikat in die Hände fliegt, das uns die Förderung der Metal-Kultur-Szene sowie einen guten Geschmack bescheinigt. Mühe muss anerkannt werden und wenn die Musik selbst vollkommen belanglos wäre, hätte sich SATANINCHEN allein ob der Aufmachung dieses Promo-Pakets ein kleines Denkmal gesetzt. Der "Yeah Evil"-Rundling selbst kommt im kunterbunten Märchen-Digipack im Buchformat daher und nun prüfen wir also, wer oder was SATANINCHEN ist.
Der nahezu anonyme Künstler SATANINCHEN stammt aus Berlin und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Ironie, Humor und Metal in Einklang zu bringen und dies mit seiner Liebe zu süßen Pandabärchen zu kombinieren. Gesagt, getan, und so covert SATANINCHEN auf dem "Yeah Evil"-Rundling solche Songs wie 'Ti Amo', 'Manchmal möchte ich schon mit dir', 'Da Da Da' und 'Tränen lügen nicht'. Wir gehen also in die Schlager-Richtung, denen ein J.B.O.-meets-KNORKATOR-Mäntelchen angezogen wurde. Wir haben einerseits also Coversongs im deutschsprachigen Rock- und Metalformat, die bisweilen doch unterhaltsam sind, jedoch das musikalische Weltgeschehen nicht in Gänze revolutionieren. Dazu gesellen sich andererseits auch Eigenkompositionen, die den Humor SATANINCHENs allein von den Titeln her gut wiederspiegeln: 'Felis Catus (Die gemeine Hauskatze)', 'Stehaufmännchen (Steh auf, Männchen)' und 'Gott muss eine Katze sein' könnten in dieser Form auch vom Stumpen'schen Knurrkater aus der anderen Berliner Ecke stammen.
Nichtsdestotrotz sind die Songs für jemanden, der ohnehin einen nicht immens anspruchsvollen Humor hat wie ich, doch unterhaltsam und lohnenswert, auch zwischen den Zeilen zu lesen, zur Rhythmik mit den Füßen zu wippen und dabei auf seine eigenen Katzen zu gucken mit der Überlegung, was die beiden wohl als nächstes ausfressen könnten. Bei dem angesprochenen 'Gott muss eine Katze sein'-Song geben sich in einer Version Jan Lubitzki (DEPRESSIVE AGE), sowie in einer anderen Nina Jiers von NEOPERA die Ehre und zeigen, dass sie zum Lachen oder zumindest zum Schmunzeln nicht in den Keller gehen.
Die Beschreibung des Künstlers trifft die Eigenkompositionen wie die Faust aufs Auge: "Sataninchen ist Trash in Musik, Text und mit viel Katze". Doch SATANINCHEN zieht das eigenwillige Konzept gnadenlos durch und kann ob der selbstironischen Darbietung am meisten über sich selbst lachen. Das vorliegende "Yeah Evil" ist alles andere als belangloser Schabernack, sondern die etwas andere musikalische Betrachtung, hinter der sehr viel Feinschliff, Detailliebe und Arbeit steckt. Und in einer Zeit, in der der Ernst nicht ernster, der Ärger nicht ärgerlicher und die Wut nicht wütender sein kann, ist eine Veröffentlichung wie jene SATANINCHENs eine durch und durch erfrischende Brise, die uns in Form von eigenwilligen aber teils lustigen, durch und durch unterhaltsamen Eigen- und einigen weniger, einiger mehr gelungenen Fremdkompositionen im Metalgewand durch den tristen und grauen Herbst bringen wird.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp