SABATON - The War To End All Wars
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2022
Mehr über Sabaton
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 04.03.2022
- Sarajevo
- Stormtroopers
- Dreadnought
- The Unkillable Soldier
- Soldier Of Heaven
- Hellfighters
- Race To The Sea
- Lady Of The Dark
- The Valley Of Death
- Christmas Truce
- Versailles
Hymnischer Chorgesang, wunderbare Gitarensoli und exzellentes Drumming machen dieses Album zu einem weiteren Meilenstein auf dem Weg der Schweden.
Auch das zehnte Studioalbum von SABATON "The War to End All Wars" beschäftigt sich wie sein Vorgänger "The Great War" wieder mit dem Ersten Weltkrieg. Ebenso gibt es hier auch wieder eine "History Edition" mit gesprochenen Parts als Intro zu jedem Song, ich beschränke mich hier allerdings auf die "normale" Version, wobei beim Opener 'Sarajevo' und beim Schlusssong 'Versailles' die gesprochenen Parts auch vorhanden sind.
Das Attentat von Sarajewo am 28. Juni 1914, bei dem Österreich-Ungarns Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau ums Leben kamen, war der Auslöser für den Beginn des Ersten Weltkrieges, der sein Ende im November 2018 fand. Insgesamt beteiligten sich vierzig Staaten an diesem Krieg und es standen etwa 70 Millionen Menschen unter Waffen. Etwa 17 Millionen Menschen verloren ihr Leben. Soweit ein paar nackte Zahlen, die immer noch fassungslos machen, wenn man darüber nachdenkt. Dass die Menschheit nicht unbedingt lernfähig ist, beweist nur gut zwanzig Jahre später der Zweite Weltkrieg - und alle anderen Kriegshandlungen, die bis heute über der Erde verteilt sind. Diesmal waren über sechzig Staaten beteiligt, mehr als 110 Millionen Menschen standen unter Waffen. Schätzungsweise starben diesmal mehr als 60 Millionen Menschen bei Kampfhandlungen, etwa 20 Millionen starben durch den Holocaust, Zwangsarbeit und andere Kriegsverbrechen. Das ist etwa einmal die Bevölkerung Deutschlands...
Mit diesen elf Songs beschreibt SABATON einmal mehr sehr eindringlich die Hässlichkeit, die Schrecken und die Sinnlosigkeit des Krieges. Verpackt wird das Ganze von den Schweden in wunderbarem Chorgesang, Gitarrensoli, die immer wieder aufhorchen lassen und exzellentes Drumming. Bei 'Sarajewo' gibt es zusätzlich noch Kriegstrommeln und Pipes zu hören, die schon gleich zu Beginn für Gänsehaut sorgen. Es ist dieser eine Schuss, der auf Jahre die Welt verändert und aus einem "Lokalkrieg" innerhalb kürzester Zeit einen "Kontinentalkrieg" macht.
Die ganze fatalistische Sinn- und Aussichtslosigkeit kommt auch bei 'Soldier Of Heaven' zum Ausdruck. Ein Soldat gibt nicht auf, auch wenn er weiß, dass alles verloren ist. Das Klavierspiel bei 'Christmas Truce' zusammen mit dem hymnischen, eindringlichen Gesang macht gerade diesen Titel zu etwas ganz Besonderem - auf bedrückende und nachdenkliche Weise eingefangen im entsprechenden Video. Der Frieden von 'Versailles' beendet fürs Erste ein tragisches Kapitel der Weltgeschichte, auch wenn wir alle wissen, was später geschah.
Auch auf "The War to End All Wars" gehen die Melodien wieder ins Ohr und SABATON hat mit dieser Platte noch einmal einen draufgesetzt, besonders mit all den tollen Gitarrensoli. Auch wenn das Thema wie immer eigentlich ein trauriges ist, ja, die Platte gefällt mir und ja, SABATON zeigt einmal mehr, dass sich die Herren auf durchaus angemessene Art und Weise mit der Kriegsthematik auseinanderzusetzen wissen.
Soldier Of Heaven
https://www.youtube.com/watch?v=LYI3eegIJlI
Christmas Truce
https://www.youtube.com/watch?v=HPdHkHslFIU
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer