ROMERO, RONNIE - Backbone
Mehr über Romero, Ronnie
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Frontiers Music s.r.l.
- Release:
- 24.10.2025
- Backbone
- Bring The Rock
- Lost In Time
- Never Felt This Way
- Hideaway (Run)
- Lonely World
- Keep On Falling
- Eternally
- Running Over
- Black Dog
Gewohnt solider Hard Rock mit grandioser Stimme.
Unweigerlich erinnert mich die Karriere von RONNIE ROMERO immer an Metal-Legende RONNIE JAMES DIO. Nicht nur teilen beide den gleichen Vornamen, waren in ihrer Karriere Frontmänner von RAINBOW und teilen ein unnachahmliches Gesangstalent, auch der Weg beider Musiker gleich sich oftmals. So gelang Ronnie wie Mr. Dio auch der Durchbruch an der Seite von großen Gitarrenlegenden wie Ritchie Blackmore oder Michael Schenker, doch die Stimme für eine "fremde" Band zu sein, war auch für den Chilenen nicht genug und so versucht er sich seit Jahren daran, sich auch als Solokünstler zu etablieren. "Backbone" ist dabei nun das zweite Album mit Eigenkompositionen, das auf das starke Debüt "Too Many Lies, Too Many Masters" aus dem Jahr 2023 folgt.
Im Kern kann man angesichts der zehn frischen Tracks das Fazit wiederholen, das meine Kollegin Hanne vor zwei Jahren bereits zog, denn auch anno 2025 hat Ronnie definitiv den melodischen Hard Rock nicht neu erfunden, serviert selbigen aber erneut mit handwerklicher Klasse und durchaus starkem Songwriting. Star der Show bleibt dabei natürlich das unverwechselbare und großartige Organ des Frontmanns, über das man eigentlich keine weiteren Lobeshymnen singen kann. Wer Ronnie einmal gehört hat, der weiß, dass der Mann praktisch alles singen kann. Doch auch die Begleitband, die aus Jani Laine und Miki Kalske and den Gitarren, Bassist Joel Alex und Schlagzeugerin Ana Vilkkumaa besteht, ist über jeden Zweifel erhaben und supportet Mr. Romero mit starkem, aber eben auch unaufdringlichem Handwerk. Damit geht einher, dass eben konträr zum Vorbild Ronnie James Dio und seiner Soloband DIO ein wenig die grandiosen Gitarrenriffs fehlen, die einem auf ewig im Gedächtnis bleiben würden.
So liegt es primär an Ronnie, uns mit seiner Stimme abzuholen und gerade bei den Refrains für die Langzeitwirkung der eigenen Songs zu sorgen. Zumeist gibt man uns dabei mit ordentlich Tempo in kantigen Rocksongs ordentlich die Sporen, wobei mir vor allem der Titeltrack, das flotte 'Bring The Rock' und 'Black Dog' als Höhepunkte im Gedächtnis geblieben sind. Gerade die letztgenannte Nummer ist mit starken DEEP PURPLE-Vibes wirklich überzeugend ausgefallen. Natürlich gibt es aber auch eine deutlich melancholischere Seite, die ebenfalls ausgiebig erkundet und zelebriert werden will. Hier kann Ronnie in ruhigeren Songs zweifelsohne seine Stärken am Gesang so richtig ausspielen und veredelt etwa 'Lost In Time' und 'Keep On Falling' zu starken Halbballaden, die in meinen Ohren dennoch nicht mit den härter rockenden Momenten mithalten können, bei denen sich in der Mitte der Scheibe auch nochmal das tolle 'Lonely World' als weiterer Höhepunkt aufdrängt.
So ist auch "Backbone" am Ende wieder ein starker Hard-Rock-Album mit vielen Highlights und wenig Ausfällen geworden, das ich Fans von Ronnies Stimme und auch Rock-Liebhabern im Allgemeinen ans Herz legen kann. Gänzlich so begeistert wie Hanne bin ich am Ende allerdings nicht, denn ohne dieses letzte Quentchen, das noch ein paar so richtig großartige Gitarrenriffs beisteuern könnten, fehlt "Backbone" eben doch noch ein bisschen was zu den großen Rock-Scheiben der Siebziger und Achtziger, denen RONNIE ROMERO hier ganz klar nacheifert. Acht verdiente Punkte stehen am Ende trotzdem zu Buche.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs


