RISING FORCE, THE - My Way To Keah
Mehr über Rising Force, The
- Genre:
- Prog Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Intro
- My Way To Keah
- The First Chapter
- Unreachable Aims
- Wizards And Kings
Ich muß gestehen, daß ich beim erstmaligen Lesen des Bandnamens unwillkürlich an YNGWIE MALMSTEEN denken mußte, da seine Band und auch sein Debutalbum unter eben jenem Banner firmierten. Die sechs Musizierenden aus dem Süden unseres Landes lenken meine Gedanken aber mit den ersten Takten des gut sechsminütigen „My Way To Keah“ gleich in eine komplett andere Richtung. Das einleitende Riff erinnert nämlich fatal an SURVIVORs „Eye Of The Tiger“ –oder auch wahlweise an SAVATGE`s „Gutter Ballet“– und kommt dabei herrlich mitreißend `rüber. Spätestens wenn aber der klare, hohe Gesang von Marcus Rogalski einsetzt, bekommt die Nummer ein beinahe poppiges Flair. Bei der eingangs erwähnten Dauer des Songs läuft man natürlich gerade als Newcomer Gefahr, etwas langatmig zu klingen. Nicht so THE RISING FORCE: Geschickt flechten sie nach halber Songlänge eine ruhige Passage ein, die danach herrlich mit einem ziemlich bombastischen Chor in den nächsten Uptempo-Part übergeht. Vor allem die Chorpassage, sowie der anschließende, kurze Doublebass-Einsatz klingen sehr gelungen.
Das nachfolgende „The First Chapter“ geht gleich von Beginn an recht flott zur Sache und überzeugt mit treibendem Riffing. Und auch hier erfreut uns ein gelungen eingesetzter Chor mit durchschlagender Ohrwurmqualität. Und auch hier beweisen TRF, wie sich selbst gern nennen, ein geschicktes Händchen beim Arrangieren ihrer Nummern. So darf sich der Hörer an einer extrem gelungenen Keyboard/Gitarren-Solo-Passage erquicken, bevor man wieder zum Thema zurückkehrt.
„Unreachable Aims“ überrascht dann mit anfänglicher Härte, bevor man mit einem verzaubernden Akkustikpart das Ohr des Hörers balsamiert. Und bei dieser Nummer stellt unser Sangesakrobat dann auch noch mal sein ganzes Talent unter Beweis. Hatte ich bei den vorangegangenen Nummern nämlich zuweilen etwas unter seinem starken Drang nach extremen Höhenlagen zu leiden, so jongliert er hier ganz vorzüglich mit den Tönen.
Das abschließende „Wizards And Kings“ kommt dann wieder mit so einem supertollen Chorus daher und zeigt auch nochmals ganz deutlich alle bereits genannten Stärken der Band, von der wir hoffentlich bald noch etwas mehr zu hören bekommen werden.
Und das schreibe ich nicht allein nur aufgrund der hier gebotenen musikalischen Leistung, an der ich so absolut gar und überhaupt nichts auszusetzen finde, sondern auch, weil ich gern mehr über das Land Safar und seine Bewohner erfahren möchte.
Hierbei handelt es sich nämlich um eine Sagenwelt, die den jungen Köpfen von Marcus Rogalski und Drummer Simon Schmitt entsprungen ist und um die es thematisch auf der nächsten Veröffentlichung auch wieder gehen wird. Soviel Kreativität muß einfach unterstützt werden!
Die Band, die außerdem noch aus Simons Geschwistern Dorothee (key) und Christoph (gt), sowie Oliver Diller (gt) und Daniel Saffer (bs) besteht, besteht in dieser Besetzung erst seit ca. 2 Jahren und klingt trotzdem sehr abgeklärt.
Gut, hier und da hapert es ein bißchen am Sound –es könnte etwas druckvoller klingen– aber mit solchen Kompositionen decken sie das komplette Spektrum des melodisch-anspruchsvollen Metals ab. Freunde von SAVATAGE, DREAM THEATER oder auch HELLOWEEN sollten hier unbedingt ein paar Ohren investieren.
Anspieltips: „My Way To Keah“, „Wizards And Kings“
- Redakteur:
- Holger Andrae