RISEN DREAD, THE - Death From Above
Mehr über Risen Dread, The
- Genre:
- Modern Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Time To Kill Records
- Release:
- 13.06.2025
- The Day I Died
- In Fear We Trust
- Endgame Symphony
- Circle Of The Damned
- Azadi
- Death From Above
- Burn My Angels
- A Conversation With God
- Slay
- Beyond My Final Breath
Viel Potential, aber noch zu wenig zwingende Songs.
THE RISEN DREAD aus Dublin hat seit der Bandgründung im Jahr 2019 ein ganz schönes Tempo vorgelegt. So erschien 2019 bereits die erste EP "Delusions", mit "Night Hag" folgte drei Jahre später das Albumdebüt mitsamt eines Gastauftritts von Andreas Kisser (SEPULTURA) und kurz danach standen die Jungs erst beim Wacken Open Air im Rahmen des "Metal Battle" als Vertreter Irlands auf der Bühne und tourten dann sogar noch im Vorprogramm von VADER und MARDUK durch Europa einschließlich des Vereinigten Königreichs. Eine Tour durch Südamerika gab es als Bonus obendrauf, und nun soll das Zweitwerk "Death From Above" den kometenhaften Aufstieg komplettieren und den Vierer endgültig in eine Liga mit den eigenen Vorbildern katapultieren.
Doch wo sind diese musikalischen Vorbilder eigentlich zu suchen? Nun, ich würde hierfür einmal in Richtung Amerika schielen, denn auch wenn die Iren durchaus eine gute Prise Melodie in ihrem Sound unterbringen, sind wir doch eher im modernen und wuchtigen Death Metal unterwegs, was natürlich Kollegen wie DECAPITATED und auch LAMB OF GOD auf den Plan ruft. Eine Prise Metalcore dazu und fertig ist der THE RISEN DREAD-Sound, mit dem die Band den Zeitgeist natürlich ziemlich gut trifft, immerhin leben wir in Zeiten, in denen auch ein ähnlich gelagerter Act wie ORBIT CULTURE ziemlich schnell durchgestartet ist. Das Problem ist dabei, dass es in diesem Genre ohne die nötigen zwingenden Hooks und Melodien auch schnell einmal etwas eintönig werden kann. Ob der Vierer diese Klippe umschiffen kann?
Nun, der Opener 'The Day I Died' schafft es schon einmal, denn immer, wenn die Riff-Dampwalze droht, den Zuhörenden mit Groove und Tempo zu überrollen, kommt eine feine Leadgitarre daher und liefert den nötigen Notnagel, an dem man sich durch das Riffgewitter ziehen kann. Bleiben eigentlich nur die Vocals von Fronter Marco Feltrin, die sich für mich als kleiner Stolperstein entpuppen, wobei ich nicht ganz festmachen kann, ob es der etwas zu gequälte Vortrag des Sängers ist, der mich stört, oder ob es doch an der etwas unglücklichen und sehr zentralen Platzierung des teils sogar mehrstimmigen Gesangs im Klangbild liegt. Gänzlich abholen kann mich der Vortrag jedenfalls nicht, wobei ich ihn immer dann als störender empfinde, wenn die Gitarren eben nicht die melodischen Rettungsleinen auswerfen, sondern wie in 'Beyond My Final Breath' oder 'Endgame Symphony' etwas stumpfer drauflos geholzt wird. In diesen Momenten ist THE RISEN DREAD doch etwas gesichtslos und geht in der Masse des modernen Metals unter, was schade ist, denn in den besten Momenten hört man doch immer, wieviel Potential in der Band schlummert. 'In Fear We Trust' etwa ist ein herrlich flotter Banger mit Gothenburg-Bezügen und auch 'A Conversation With God' gefällt als Abrissbirne, die keinerlei Gefangene macht. Doch die Durchhänger etwa mit dem eigentartigen Zwischenspiel-Titeltrack oder dem wirklich dumpfen 'Circle Of The Damned' bleiben eben auch ein ständiger Begleiter und schmälern den Hörspaß im Gesamtkontext doch deutlich.
So bin ich dann am Ende auch etwas skeptisch, ob "Death From Above" für THE RISEN DREAD der ganz große Wurf geworden ist. In den besten Momenten ist dabei klar herauszuhören, warum die Band so einen schnellen Aufstieg hingelegt hat, aber auf die Gesamtdistanz betrachtet, fehlt eben noch die Durchschlagskraft im Songwriting, um sich mit den eigenen Vorbildern und den Schwergewichten des modernen Death Metals zu messen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs