RANGER - Where Evil Dwells
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2015
Mehr über Ranger
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Spinefarm Records (Universal)
- Release:
- 13.03.2015
- Defcon 1
- Deadly Feast
- Phantom Soldier
- Dead Zone
- Black Circle (S.Y.L.S.)
- Where Evel Dwells
- Storm Of Power
Speed Ranger statt Power Ranger.
Die Underground-Perle RANGER hat es bis dato lediglich auf eine handvoll Demos, EPs und Singles gebracht, wodurch die Rufe nach einem vollwertigen Album der finnischen Speed-Metaller von Jahr zu Jahr lauter wurden. Verständlich, konnten diese Veröffentlichungen doch nur kleckerweise den Heißhunger auf eine deftige Mahlzeit bändigen. Doch nun schlägt es 13: Mit einer ungeheuren Geschwindigkeit kommt "Where Evil Dwells" in die Läden geschossen und dürfte sich schon recht früh in diesem Jahr als kleines Szene-Highlight etablieren.
Obwohl sich andere Bands der "young & wild"-Generation aus Skandinavien, wie beispielsweise ENFORCER, KATANA oder STEELWING, eher in der NwoBHM-Gegend wohl fühlen, haben jedoch alle das Feuer, diese pure Leidenschaft gemein, die ihre Ausrichtung so authentisch und frisch wie möglich erscheinen lässt. So auch die Lausbuben von RANGER, bei denen der Speed Metal mit dezenten, aber geschmackvollen Thrash-Anleihen und passendem Geshoute das Zepter in der Hand hält und gemeinsam mit dem hochnostalgischem Charme auf dem Thron sitzt. Damals wie heute werden die Refrains mitgegrölt, die Matten geschüttelt und die rasenden Riffs auf den Luft-Twin-Guitars nachgespielt, “Where Evil Dwells“ hat es faustdick hinter den Ohren. Das fängt bei der eröffnenden Old-School-Attacke 'Defcon 1' an und hört mit Nomen-est-omen 'Storm Of Power' und dessen Energie auf. Dazwischen hauen die vier Jungs zwar auch ordentlich auf die Kacke, behalten dabei jedoch stets den melodischen Teil im Auge und haben mit dem repräsentativem Mammut-Titelstück auch einen kleinen Brecher in ihren Reihen. Die Produktion ist bisweilen nicht die beste und dürfte wohl der größte Kritikpunkt sein. Doch die einzelnen Songs gleichen diesen Malus zumindest im Ansatz aus. Denn auch durch 'Dead Zone', das etwas gezügeltere 'Phantom Soldier' und zum Teil auch 'Black Circle (S.Y.L.S.)' kommt der Fan vollends auf seine Kosten und darf sich über ein Feuerwerk der Extraklasse freuen.
In bester RAZOR-, EXCITER-, OVERKILL- und zum Teil auch AGENT STEEL-Tradition steht RANGER also in der ersten Reihe, wenn die großen Helden dieses Genres einmal abtreten sollten. "Where Evil Dwells"“ sprüht vor Vitalität, unzähmbarer Frische und einigen Dosenöffnern. Sicherlich hätte man mit den heutigen Möglichkeiten wesentlich mehr aus der Produktion herausholen können, obgleich der analoge Retro-Sound samt simplem, aber effektivem Artwork bei vielen Nostalgikern zusätzliche Pluspunkte bringen dürfte. So oder so, RANGER sollte man unbedingt auf dem Schirm haben.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp