QUEENS OF THE STONE AGE - ...Like Clockwork
Mehr über Queens Of The Stone Age
- Genre:
- Stoner/Psychedelic Rock/ Melodic Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Matador Records
- Release:
- 31.05.2013
- Keep Your Eyes Peeled
- I Sat By The Ocean
- The Vampyre Of Time And Memory
- If I Had A Tail
- My God Is The Sun
- Kalopsia
- Fairweather Friends
- Smooth Sailing
- I Appear Missing
- ...Like Clockwork
QUEENS OF THE STONE AGE ist die Band der Brüche.
Da ist es, das neue QUEENS OF THE STONE AGE-Werk. Mit vielen Gastmusikern, Hemmnissen und vor allem einem langen Anlauf, denn "Era Vulgaris" liegt ja nun mal auch schon sechs Jahre zurück. Nachdem Josh Homme in der ersten Phase seinem Projekt QUEENS OF THE STONE AGE noch viel Aufmerksamkeit schenkte und fast im Jahresrhythmus Alben schrieb, waren all die (Neben)Projekte, Kooperationen, Mitmischungen, Supergruppengründungen usw. wohl etwas viel, denn es stellten sich immer mehr gesundheitliche und körperliche Probleme ein. Da haben viele die Daumen gedrückt, das der auf mich stets etwas fragil und zerbrechlich wirkende Mann die Kurve wieder kriegt. Also, er ist wieder da. Mit dem eigenen fragilen, zerbrechlichen Stil.
Schon das tröpfelnde Klavier in 'Keep Your Eyes Peeled' begleitet eine niedergeschlagene Stimme in einem niederdrückenden Song, der jedoch mit einem wärmenden Streicher endet. Schöner Auftakt. Danach ein wieder nachsinnender 'I Sat By The Ocean', aber da finden Homme und seine Mannen zur Form, zur Einzigartigkeit: auf einem druckvollen Schlagzeug – der Mann holt sich neben Dave Grohl natürlich immer nur die besten der Zunft ins Studio – liegt ein einprägsames Riff. Und die beiden dürfen einer klassischen Rock-Refrain-Strophen-Struktur assistieren, die mit einer gemeinen Melodie gespickt ist. Die bleibt nämlich hängen. Dann geschieht seltsames, was auch wiederum nicht so seltsam ist: Homme trauert in einer Ballade 'The Vampyre Of Time And Memory' vergebenen Chancen, der Zeit, der Jugend hinterher, es ist alles so niederdrückend! Doch wer hat sie nicht, diese Anfälle, die der Wahrheit des Alterns Tribut zollen. Das Leidliedlein könnte so auch in den späten Siebzigern geschrieben worden sein.
Dann - Mann und Frau möge mir verzeihen – folgt für mich mit 'If I Had A Tail' der Höhepunkt des Albums, ein Song für verwunschene sexuelle Taten. Früher haben wir "F...tapes" für die künstlerische Begleitung potentieller Beischlafgelegenheiten gebaut: 'If I Had A Tail' gehört definitiv auf ein solches, MADRUGADA wird überspielt. Der Song entwickelt durch seinen Bass und den merkwürdigen Rhythmus einen herrlich unterschwelligen Sog. Und soweit ich das einschätzen kann, geht es hier auch textlich recht schmutzig zu. Gut so! Botschaft verstanden, Botschaft angekommen. Das ist die Handschrift des Josh Homme, der in den ganz hellen Momenten Gefühle aller Art in Noten umzusetzen versteht.
Und die Erwartung an "...Like Clockwork" sind in den Gewitterhimmel gewachsen! 'My God Is The Sun' festigt den Eindruck, denn hier verbindet QUEENS OF THE STONE AGE experimentelles Riffing und steil geschossenen Rock zu einem weiteren Höhepunkt. Homme tobt sich richtig aus, auch wenn sein Gitarrenspiel immer etwas zurückhaltend wirkt. 'Kalopsia' ist eine Liebeserklärung, schön gejammert, schön gesetzt in die Mitte des Albums.
'Fairweather Friends', 'Smooth Sailing', 'I Appear Missing' sind ziemliche Langweiler, der Titelsong gehört genauso in die Kategorie uninspiriert. Warum es diesen Bruch mitten in der großen Freude gibt, das kann ich nicht erklären. So sind wir recht schnell wieder auf dem Boden der Tatsachen angelangt.
Eindruck: Jose Homme ist ein toller Musiker mit seinem charakteristischen Auf und Ab. Es bleibt Frieden zwischen uns. Auch, weil Trent Reznor, Dave Grohl, Nick Olivieri mitgemacht haben. Und Elton John. Elton John!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben