QUEENS OF THE STONE AGE - Villains
Mehr über Queens Of The Stone Age
- Genre:
- Stoner/Alternative Rock
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Matador
- Release:
- 25.08.2017
- Feet Don't Fail Me
- The Way You Used To Do
- Domesticated Animals
- Fortress
- Head Like A Haunted House
- Un-Reborn Again
- Hideaway
- The Evil Has Landed
- Villains Of Circumstance
Unverkennbar, doch wieder ganz anders.
Wenn Josh Homme mit seiner Truppe QUEENS OF THE STONE AGE eines raus hat, dann ist es die ständige Neuerfindung des eigenen Sounds bei gleichzeitigem Verteidigen der eigenen wunderbaren Nische. Dass Josh sehr offen ist für fremde Einflüsse, das zeigt nicht nur der Werdegang seiner wichtigsten Band (und das ist nicht KYUSS), sondern auch die Wahl des Produzenten des siebten Albums. Mark Ronson zeichnete sich bisher nämlich eher dadurch aus, poppigen Pop (die Frauen Winehouse und Gaga beispielsweise) zu produzieren. Ein großer Teil der Fanschar verdammte das Album nach Bekanntwerden dieser Kollaboration natürlich direkt. Doch QOTSA wäre nicht QOTSA, wenn der Druck von außen nicht eher dafür gesorgt hätte, dass sich Band und Produzent noch mehr ins Zeug legten.
Und so ist "Villains" - der Titel ist übrigens keine politische Anspielung auf "Trump or any of that shit", wie es Meister Homme so schön ausdrückte, sondern steht eher für den eigenen inneren Gegner, der immer wieder dafür sorgt, dass man das Beste aus sich selbst heraus holt - extrem stark geworden. Und natürlich schwingt die sehr düstere Atmosphäre des 2013er Wunderwerks "...Like Clockwork", das unter dem Eindruck der Nahtoderfahrung Hommes (Herzstillstand während einer Knieoperation 2010) entstand, mit. So wird man sehr gemächlich mit einem langsamen Songaufbau in den ersten Hit 'Feet Don't Fail Me' geführt.
'Fortress' und das abschließende 'Villains Of Circumstance' beschäftigen sich mit dem eigenen Vermächtnis und wirken auch dementsprechend düsterer. Als extremer Gegenpol sorgt der sehr wilde und gut tanzbare Uptempo-Hit 'Head Like A Haunted House', der schon 2007 geschrieben wurde und daher auch gut auf "Era Vulgaris" gepasst hätte, und der schnelle Groover 'The Evil Has Landed', für Ausgleich.
Diese Abwechslung ist es auch, die dafür sorgt, dass sich bei jedem Durchlauf von "Villains" ein neuer Song als Favorit ins Ohr einnistet. Bleibt einmal das groovige 'Un-Reborn Again', das sich quasi aus erster Hand mit Drogenkonsum und dem daraus entspringenden Wunsch nach ewiger Jugend beschäftigt, stundenlang als Ohrwurm zurück, so kann es beim nächsten Mal das romantische bis aufreizende 'Hideaway' sein, das ich nicht mehr los werde.
Es gibt mal wieder viel zu entdecken auf dem neuen Output der Steinzeitköniginnen. Zu viel, als dass ich hier alle Eindrücke niederschreiben könnte. Allein über die brillanten Songtexte voller Anspielungen und Poesie könnte man vermutlich Aufsätze schreiben. Aber ihr entdeckt die vielen kleinen Überraschungen, die vielen Ecken und Kanten doch besser selbst. Lasst euch nur mit auf den Weg geben, dass die QUEENS OF THE STONE AGE wieder mit ganzer Stärke zurück sind! Neun neue Hymnen werden eure Gehörgänge im Sturm nehmen, versprochen!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Marius Luehring