QANTICE - The Anastoria
Mehr über Qantice
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Pride & Joy Music / Soulfood
- Release:
- 26.04.2019
- Gone Astray
- Once Upon A Sun
- Withour A Hero
- Petrified Manor
- Rivers Can't Fly
- Cosmic Sway
- Little Knight's Oath
- Fractal Universe
- Krooner
- Timeline Tragedy
- Mad Clowns
- Farewell To The Edge Of The World
Epic Hollywood und so weiter...
Eine Sci-Fi-Story im symphonischen Setting? Wer an dieser Stelle bereits Schlimmes ahnt, kann für den Moment beruhigt werden, denn von den handelsüblichen, aufgeblähten Bombast-Sounds, die seit Jahren die Szenerie verwässern, ist bei QANTICE nicht viel zu hören. Stattdessen setzt die Band auf folkige Happy-Metal-Sequenzen, die gelegentlich an die etwas basischer arrangierte Kost aus dem Hause RHAPSODY erinnert, aber selbst hier noch zurücktreten muss, weil die Widerhaken teilweise so penetrant sind, dass man als Hörer umgehend den Saft abdrehen möchte.
Nummern wie 'Little Knight's Oath' und 'Without A Hero' sind hart an der Grenze des Erträglichen und so weit vom metallischen Grundgedanken entfernt, dass die Zugehörigkeit zur Szene selbst theoretisch nur schwer denkbar ist. Und wenn dann doch mal eine vermeintliche Kante geboten wird, wartet im nächsten Moment schon wieder die große Kitsch-Explosion, die bei QANTICE zum guten (oder eher zum schlechten) Ton gehört.
Hin und wieder kaschiert "The Anastoria" diese Eindrücke zwar mit einer überraschend gut eingearbeiteten Dramaturgie, in der das Storytelling sich selbstbewusst ausdehnen darf. Doch zumeist kehrt QANTICE nach wenigen Sequenzen wieder zu einem einfältigen Schema zurück, in dem die Songs mehr Naivität als Souveränität ausstrahlen und irgendwann schon unfreiwillig komisch klingen - was leider für das gesamte Album gilt. "The Anastoria" dokumentiert den unnötigen Überfluss in einem Genre, das sich in den letzte Jahren Schritt für Schritt zur Zielscheibe metallischer Puristen gemausert hat. Offenbar gibt es dennoch eine Szene für derartiges Material - Fakt ist allerdings, dass sie mit klassischem Heavy Metal nicht wirklich viel am Hut haben kann.
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Björn Backes