PENTHOS - Erevos
Mehr über Penthos
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Darkness Shall Rise Productions
- Release:
- 15.10.2025
- Nekyia
- Dancing Dead
- Bloodstained Path
- Olethros
- Thanatos
- Charon
- Lady in Black (Witch II)
- Echoes From The Sanatorium
- Forlorn Voyage
Da lacht das schwarzmetallische Herz.
Traditioneller Black Metal und griechische Mythologie – passt das zusammen? Na und ob! Bereits auf ihrem selbstbetitelten Debüt von 2022 befassten sich die Südeuropäer mit den düsteren Aspekten der Sagen und Mythen aus Griechenland und fügten dieser thematisch sehr interessanten Ausrichtung teils hymnisch schleppende, teils rasend aggressive und stets dunkele und extreme Töne bei.
Nun folgt mit "Erevos" PENTHOS' zweiter Streich und dieser zeigt, dass an den winzigen Kinderkrankheiten des Debüts – es fehlte die letzte Konsequenz – definitiv gearbeitet wurde. Zudem wirken die "Erevos"-Songs noch strukturierter und aufgrund des höheren Abwechslungsreichtums dynamischer, ohne jedoch das eigentliche Ziel aus den Augen zu verlieren: der teils unübersichtlichen Black-Metal-Szene einen sehr eigenwilligen, aber hochinteressanten Stempel aufzudrücken.
Sprechen wir zunächst über die frostige Atmosphäre, die dichter und finsterer kaum sein könnte. Hinzu kommt ein druckvoller Schwall voll Melancholie, Verzweiflung und Manie, der nicht selten einen langen Blick Richtung Norwegen wagt. Freunde des rohen, schroffen True Norwegian Black Metals kommen hier vollends auf ihre Kosten, er kommt lediglich aus Griechenland. Mal brechen die Vulkane plötzlich und brutal aus, spucken dicke Lavabälle pfeilschnell und garstig nach oben ('Thanatos'), nur damit anschließend diese zähflüssige und unbarmherzige Pampe sich unaufhaltsam ihren Weg bahnt ('Echoes From The Sanatorium'). Der Wechsel zwischen beiden Extremen funktioniert sehr gut und wie beschrieben sogar noch besser als vor drei Jahren.
Hinzu kommen ein Artwork, das folgerichtiger nicht sein kann. Dazu ein Sound, der einen gesunden Mittelweg zwischen altem Wein und neuen Schläuchen gefunden hat, sowie eine Fünfermannschaft, die aufeinander abgestimmt ist und jeweils den Individuen den Raum gibt, den sie zur freien Entfaltung ihrer Melodien, Blastbeats, ihres Kreischgesangs direkt aus der Hölle, wummernden Basses oder infernalen Riffattacken benötigt.
Von der 40-minütigen Spielzeit ragen vor allem 'Bloodstained Path', 'Όλεθρος (Olethros)' und 'Lady In Black (Witch II)' hervor, die jeweils für sich die Stärke PENTHOS' sehr gut auf den Punkt bringt und keine Fragen offen lässt, wer im griechischen Dunkelstahl die Hosen anhat. Abgerundet durch das sehr geschmackvolle 'Forlorn Voyage' endet mit "Erevos" ein Album, das mir extrem gut gefällt, weil es zum einen den klassischen Szene-Klängen Tribut zollt, ohne sie lediglich zu kopieren, diese mit neuen, thematischen Ansätzen füttert und man die Weiterentwicklung binnen kurzen, drei Jahren nicht leugnen kann. Ein tolles Album.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp


