PATRIARCHS IN BLACK - Visioning
Mehr über Patriarchs In Black
- Genre:
- Doom, Stoner
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Metalville
- Release:
- 19.07.2024
- Entry
- What Do They Know
- Before I Go
- Heart Of Spite
- Low Price
- Welcome To Hell Again
- Whiskey On My Mind
- Empty Cup
- Curse My Name
- A Few Good Men
- Birth
- Visioning
Dan Lorenzo und John Kelly haben schon wieder fertig!
Es ist nicht mal ein Jahr her, dass uns das zweite Album von PATRIARCHS IN BLACK erfreut hat. Obendrein darf man sich als Fan dieses Sounds an den Rereleases von NON-FICTION erfreuen. Es scheint, Mastermind Dan Lorenzo kann sich momentan nicht über einen musikalischen Leerlauf beschweren. So viel Output gab es seit Jahren nicht und hätte man ihn vor 15 Jahren danach gefragt, hätte er wahrscheinlich gesagt, es würde gar keine Musik von ihm mehr haptisch erscheinen. Dies alles in Zeiten von niederschmetternd geringen Abverkäufen von physischen Tonträgern. Beinahe etwas paradox, nicht? Das alles kann uns aber völlig egal sein, denn wir können uns an der Musik erfreuen. Und wenn Lorenzo involviert ist, weiß man auch, was man heutzutage bekommen wird. Der Mann hat einen unverkennbaren Gitarrensound und auch sein Schreibstil ist ebenso originell.
Während mich das letzte Album "My Veneration" sehr schnell am Wickel hatte, tue ich mich mit einigen Songs des neuen Werkes deutlich schwerer. Der Grund liegt auf der Hand, denn meine Begeisterung für sehr blueslastigen Metal ist eher klein. Der nächste Stolperstein ist meine Aversion gegen allzu schlürfigen Wüstensound. Wer Dan Lorenzos' Vorliebe für reduziertes Songwriting kennt, ahnt, dass dieses auf "Visioning" etwas deutlicher in den Vordergrund tritt als beim Vorgänger.
So habe ich ein sehr deutliches Problem mit einer whiskey-geschwängerten Nummer wie 'Whiskey On My Mind', die von Frankie Diaz vortrefflich vorgetragen wird. "Vortrefflich" bedeutet in diesem Fall, seine rauchige Stimme passt ausgezeichnet zu diesem Song, der mit Südstaaten-Flair um die Ecke gedampft kommt. Das ist aber leider einfach nicht meine Art von Musik. Auf der anderen Seite haben wir zum Beispiel mit dem getragenen 'Before I Go' eine düster-melancholische Nummer, die Karl Agell mit seinem Organ veredelt. Hier dröhnt es doomig aus den Boxen, es wabert und beinahe liegt mir der Begriff "sakral" auf den Lippen.
Prächtig nach vorne kracht 'Curse My Name' mit Jason McMaster am goldenen Lungenflügel. Der gute Mann schaffte noch immer seine berühmt-berüchtigten High-Pitches und sorgt damit bei mir natürlich wie immer für Begeisterung. 'A Few Good Men', lustigerweise habe ich unabhängig davon seit langer Zeit mal wieder den gleichnamigen Meister-Film (dt. "Eine Frage Der Ehre", der. Verf.) angeschaut, ballert dann ähnlich kraftvoll aus den Boxen und wird allein aufgrund der mitreißenden Gang-Shouts zum euphorisierenden Highlight. Da kommt ein entspannter Abschluss in Form des Doppels 'Birth'/'Visioning' genau richtig. Während im instrumentalen ersten Teil mal wieder die balsamierende Viola von Jonathan Eng die Ohren umschmeichelt, packt Mark Sunshine im abschließenden Titelsong dann noch einmal seine Seele auf seine Zunge. Dieser psychedelisch-melodische Ohrenschmaus hätte auch wunderbar auf ein das DREAMS OF VENUS-Album gepasst. Ganz toll!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Holger Andrae