PARADISE LOST - Ascension
Mehr über Paradise Lost
- Genre:
- Dark Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 19.09.2025
- Serpent On The Cross
- Tyrants Serenade
- Salvation
- Silence Like The Grave
- Lay A Wreath Upon The World
- Diluvium
- Savage Days
- Sirens
- Deceivers
- The Precipice
- This Stark Town
- A Life Unknown
Das nächste Manifest.
Eigentlich schon erstaunlich: Besucht man heutzutage einen Gig von PARADISE LOST, steht nach wie vor der Wunsch im Vordergrund, die Briten mögen doch möglichst viele Songs von "Icon" und "Draconian Times" aufbieten, obschon Nick Holmes und seine Mitstreiter schon vor vielen jahren wieder in die Spur zurückgefunden und seither auch ausschließlich geniales Material veröffentlicht haben. In diese Reihe der Ereignisse platziert die Legende mit "Ascension" nun gleich das nächste Highlight und die bis dato womöglich sogar vielseitigste Scheibe in mehr als 30 Jahren. Und das will beim prall gefüllte Backkatalog der Band schon etwas bedeuten!
Arbeitet man sich durch die zwölf neuen Stücke, hat man fast das Gefühl, alle wichtigen Epochen der Bandhistorie noch einmal neu zu erleben. Melodische, leichter zugängliche Stücke wie 'Serpent On The Cross' oder 'The Precipice' hätten sicherlich einen Ehrenplatz auf "One Second" bekommen, 'Savage Days', 'Deceivers' und 'Tyrants Serenade' hätten zeithistorisch sicher auch auf den beiden besten Platten der Herren Raum gefunden. Mit 'Diluvium' und 'Salvation' sind sogar Songs am Start, die zumindest partiell den klassischen Death/Doom der ersten Phase wieder aufleben lassen - Freunde von "Gothic" und "Shades Of God" dürften sich freuen.
Ansonsten bleibt PARADISE LOST anno 2025 einfach nur im Fluss und setzt ziemlich konsequent dort an, wo man seinerzeit auf "Obsidian" aufgehört hat. Die Songs sind extrem heavy umgesetzt, die Gitarren glasklar produziert, die Melodien nicht omnipräsent, aber dennoch irgendwie allgegenwärtig, und Frontmann Holmes im x-ten Frühling, einmal mehr bestechend in den harmonischen Passagen, aber auch souverän bei den manchmal überraschend tiefen Growls. Eine kurzen Ausreißer gibt es lediglich im leicht martialischen 'Silence Like The Grave', das mit einem RAMMSTEIN-kompatiblen Riff startet, dann aber in gewohnte Gefilde zurückkehrt - der Rest ist PARADISE LOST in Reinkultur und vor allem in Bestform.
Blendet man die Phase von "Host" bis "Symbol Of Life" einmal aus, beherbergt der Katalog daher auch nach wie vor ausschließlich Highlights, jedes mit einem eigenen Charakter, "Ascension" indes mit einem universellen. Die Briten haben geliefert, aber wer hätte daran auch zweifeln können?
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes