PAINTED WIVES - Obsessed With The End
Mehr über Painted Wives
- Genre:
- Doom Metal / Hard Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Century Media Records
- Release:
- 29.04.2016
- Perfect Horror
- Hollow Bones
- Fable
- Dig
- Countless
- My Sister
- Congratulations
- Icy Blonde
- Kubrick's Tongue
- Saint
- Stay With Me
- Interstellar
Gelungenes Debüt der kalifornischen Doom-Rocker.
Die Kalifornier PAINTED WIVES sind schon auf Grund ihrer musikalischen Selbstbeschreibung hochgradig interessant, verortet sich die Band doch selbst zwischen Acts wie QUEENS OF THE STONE AGE, GOJIRA und ALICE IN CHAINS. Das klingt auf Anhieb erst einmal nach einer nahezu unmöglichen Mischung, haben doch die genannten Bands nahezu keinerlei musikalische Schnittpunkte. Trotzdem konnten die Jungs bereits einen Deal bei Century Media Records ergattern und veröffentlichen auf diesem Wege nun ihr Debüt "Obsessed With The End". Ganz neu ist die Scheibe dabei allerdings nicht, denn bereits 2014 brachte das Quartett die Platte in Eigenregie auf den Markt, was ihnen in der Szene an der Westküste der USA auch bereits viel Respekt einbrachte. Um nun auch den europäischen Markt zu erobern, entschied sich das Label kurzerhand, dem Erstling mit einem offiziellen Re-Release auch auf dieser Seite des Atlantiks zur nötigen Aufmerksamkeit zu verhelfen.
Dass sich diese Enscheidung mehr als gelohnt hat, beweist schon die erste Single 'Hollow Bones', die direkt beim ersten Hördurchlauf mit ihrer fesselnden Stimmung und einem grandiosen Refrain überzeugen kann. Hier offenbart sich allerdings auch recht bald, dass die Selbsteinschätzung der Amerikaner nicht ganz korrekt ist, denn von GOJIRA oder QUEENS OF THE STONE AGE ist hier reichlich wenig zu hören. Vielmehr wird schnell klar, dass der Doom Metal die eigentliche Passion der vier Musiker ist und dass somit die Parallelen zu Doom-Acts wie CANDLEMASS oder ORCHID deutlich größer sind als etwa zu den Grunge-Ikonen ALICE IN CHAINS.
Dementsprechend wird das Material mit den folgenden Songs 'Fable' und 'Dig' dann auch deutlich schwermütiger und härter, wobei die Jungs ihr Songwriting immer wohltuend kompakt halten, wodurch "Obsessed With The End" trotz der Doom-Anleihen insgesamt sehr zugänglich und einprägsam ausfällt. Dabei schütteln die Kalifornier mit dem getragenen 'Saint', dem Up-Tempo-Rocker 'Stay With Me' oder dem bereits erwähnten 'Dig' noch einige wirklich starke Songs aus dem Ärmel, die überragende Klasse der Single 'Hollow Bones' erreichen sie innerhalb der folgenden gut 51 Minuten allerdings nicht mehr. Viel mehr schleichen sich gerade in der Mitte der Platte mit dem eher schwachen Doppelpack, bestehend aus 'Congratulations' und 'Icy Blond', auch einige Durchhänger ein. Einzig lyrisch kann die Truppe durchgehend das hohe Niveau halten, was zu großen Teilen sicher auch an der recht ungewöhnlichen Kooperation mit Ryan Williams liegt, der für die Texte des Langspielers verantwortlich war, obwohl er nicht als aktives Mitglied der Band tätig ist. Williams besitzt jedoch ein unheimliches Gespür für Reime und Lyrik, was die Texte von "Obsessed With The End" zu einem absoluten Highlight macht, von dem sich noch einige andere Genre-Vertreter eine gute Scheibe abschneiden können.
Somit ist die Scheibe alles in allem ein sehr gelungenes Debüt geworden, das mit dem überragenden 'Hollow Bones' einen waschechten Hit liefert, der alleine schon fast die Anschaffung der Silberlings rechtfertig. Dieses hohe Niveau können die Kalifornier anschließend zwar nicht durchgehend halten, trotzdem deutet dieser erste Release aus dem Hause PAINTED WIVES eindrucksvoll an, dass die Jungs für die Zukunft eine ganze Menge Potential besitzen. Doom-Fans mit einem Faible für eingängige Hooklines sollten die Platte daher durchaus auf dem Zettel haben.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs