OBSCURE INFINITY - Into The Depths Of Infinity
Mehr über Obscure Infinity
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 29.08.2008
- Intro - ... And Only Past Remains
- Tomb Of Mortality
- Maniac Destroyer
- Into The Depths Of Infinity
- Outro - Far Beyond The Stars
Irgendwie freut es mich ja doch ein wenig, wenn ich Scheiben von deutschen Combos bekomme, die tatsächlich so authentisch nach der Szene eines anderen Landes klingen, dass man mein könnte, die Band stammt wirklich dort her. Im konkreten Fall spreche ich über OBSCURE INFINITY, deren Demo "Into The Depths Of Infinity" vor ein paar Wochen in meinem Briefkasten gelandet ist und die durchweg nach traditionellem Schwedentod Mitte der Neunziger klingen. Bevor nun aber die älteren Kaliber eine Augenbraue heben: Nein, es handelt sich hierbei nicht um die vor rund 15 Jahren aufgelöste schwedische Death-Metal-Kapelle, sondern um eine anno 2007 gegründete Band aus dem Westerwald.
Aufgenommen haben die Jungs um Sänger Jules die EP in Eigenregie im Proberaum. Bei dem ein oder anderen werden da die ersten Alarmglocken schrillen, so lässt dieser Fakt doch vermuten, dass es nicht so besonders toll um die Klangqualität der Scheibe bestellt ist. Diese Angst ist allerdings unbegründet, "Into The Depths Of Infinity" klingt verdammt gut produziert, besonders wenn man bedenkt, dass eben kein Studio dahinter stand, das ein mehrere tausend Euro teures Mixing vorgenommen hat.
Musikalisch bewegen sich OBSCURE INFINTIY im klassischen Death-Metal-Fahrwasser und scheinen sich dort recht wohl zu fühlen. Große Einflüsse sind (bzw. waren) dabei sicherlich die üblichen Verdächtigen: Erinnerungen zu GRAVE, UNLEASHED, ENTOMBED oder ASPHYX werden unweigerlich wach. Zusätzlich lassen sich OBSCURE INFINTIY aber nicht lumpen und bauen die ein oder andere technische Finesse in die insgesamt recht abwechslungsreich wirkenden Songs ein. Wo wir auch schon beim Hauptproblem wären, die Songs. Derer gibt es nämlich auf "Into The Depths Of Infinity" nur drei (wenn man mal vom Intro und vom Outro absieht, die rein akustisch gehalten sind), was ganz klar schade ist, denn diese drei Titel wissen durchaus zu gefallen. Das Riffing ist, wie eingangs erwähnt, sehr klassisch gehalten, die Gitarren sägen wunderbar. Das Drumming ist etwas moderner, so schrecken OBSCURE INFINTY auch vor der ein oder anderen geblasteten Stelle nicht zurück, beispielsweise im Song 'Tomb Of Mortalite'. Allgemein muss ich aber sagen, dass mir diese eingestreuten Stilmittel aus Black und technischem Death Metal durchaus zusagen. Die Jungs aus dem Westerwald wirken dadurch – trotz aller klassischer Ausrichtung - nicht angestaubt, sondern erfreulich erfrischend.
Zusammenfassend weiß "Into The Depths Of Infinity" durchaus zu gefallen, OBSCURE INFINITY haben mit ihrer ersten Demo eine eindrucksvolle Duftmarke hinterlassen. Bleibt nur zu hoffen, dass den Herren die Luft über eine volle Scheibe nicht ausgeht und sie das hohe Niveau der drei hier vorliegenden Songs halten werden können. Man darf also gespannt sein.
Anspieltipps: Tomb Of Mortality, Maniac Destroyer, Into The Depths Of Infinity
- Redakteur:
- Hagen Kempf