OX - Rewind To Overwrite
Mehr über OX
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigen
- Release:
- 23.01.2016
- 13
- Charade
- What Happens Now
- Born To Disappear
- Paper White
- Interlude (Take Care And Farewell)
- Doors Get Closed
- Love Dies
- The Last Goodbye
- Why Should I Trust In You
- Give Up
- Kiss The Ground
- Rewind To Overwrite
Der Gipfel ist noch weit, aber die Richtung stimmt.
OX ist eine frische deutsche Rockband, die sich offenbar nach ihrem Begründer Simon Ochs benannt hat. Für dieses in Eigenregie veröffentlichte Debüt macht die Band klanglich keine halben Sachen, denn "Rewind To Overwrite" ist tontechnisch absolut auf der Höhe. Trocken riffen die Gitarren nach vorn, klar und transparent groovt die Rhythmus-Sektion. Jetzt müssen nur noch die Songs stimmen.
Und hier begibt man sich meist eher auf die simple Seite, ohne allerdings bieder zu wirken. Zumeist gibt es klar strukturierten, härteren Rock auf die Ohren, eher modern als klassisch, also eher ALTER BRIDGE als DEAD LORD, wenn es auch im Vergleich hin und wieder mal breakiger und proggier werden kann.
Entgegen der gefährlichen Behauptung auf dem Werbezettel, werden die großen Bands des Genres qualitativ aber leider zu keiner Zeit erreicht, denn OX fehlt es bei vielen guten Ansätzen über weite Strecken doch an Mut und Experimentierfreude, den Rahmen auch mal konsequent zu sprengen. Und um sich hook-technisch prominent zu platzieren, ist der (technisch einwandfreie) Gesang zumindest in meinem Ohr zu farblos und invariabel.
Also wie sonst sich von der Masse absetzen? Zum Beispiel durch Ausflüge in benachbarte Stile wie Funk oder Punk. Das geht meiner Meinung aber vor allem gegen Ende hin schief, denn das funkig-latino-artige 'Give Up' wirkt etwas sehr gestelzt und das schrammelige 'Kiss The Ground' nervt gar. Ganz cool allerdings kommen die Balladen (z.B. ‘What Happens Now’) rüber und wie beim groovigen 'Light To The Blind' deutet man auch immer wieder die nicht zu leugnende Klasse an. Das ist mir für Dauerrotation aber noch zu wenig.
OX ist also eine typische Band, auf die das Attribut "ordentlich" zutrifft und die "eigentlich" nicht viel falsch macht. Ausser, dass sie keine echten Ohrwürmer hat, keine großartigen Soli spielt, keine gänsehäutenden Melodien produziert und es auch sonst nichts gibt, was mich sagen lässt: "Ah, wie cool, das ist OX". Und genau hier klafft dann doch die Lücke zu ALTER BRIDGE. Diese zu schließen, dürfte für eine neue Band aber auch ein Ansporn sein.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Thomas Becker